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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0165
behauene Sandsteine besonders auf der Geröllhalde an der Nordseite, entdeckte
man wieder eine Burg, die in Vergessenheit geraten war. Da sich kein
zusammenhängendes Mauerwerk vorfindet, ebenso kein Plan, kann ihre Anlage
nur vermutet werden. Erstmals erwähnt wird sie als Burgstadel in der
„Beschreybung des Gemeinen Stabs und Bezirkhs des Fleckhens Bühell
1598". Darin heißt es: „Und da steht all da der Zwei und zwanzigste Marck-
stain; von dannen geht die Marckung für rechts durchs Thall hinüber biß an
Burgstadel Bernstein, da vor Jaren das Schloß Bernstein gestanden ist, zum
Theyl ein selbsgewachsener Velsen, zum Theyl aber mit Quaterstückher
gemaurt zu sehen, würdt für den Drey und zwanzigsten Marckstain gerechnet
." Es muß sich um eine zwar kleine, doch gut gesicherte Burg gehandelt
haben. Daß sie bewohnt war, wird durch zahlreiche Reste von Ofenkacheln
, Geschirrscherben usw. bezeugt, die bei Grabungen gefunden wurden
und aus dem 14. bez. 15. Jahrhundert stammen. Oben auf der Plattform
stand vermutlich ein Wachtturm. Die Wohnbauten lehnten sich an die Nord-
und Westseite des Felsens an, an dem die Auflager für die Balken noch festzustellen
sind. Der Zugang zur Burg erfolgte von der Südseite her. Dort ist
auch noch der Halsgraben zu erkennen, der bergseits vom Wiedenbach aus
den Hang hinauf- und auf der andern Seite wieder hinunterzieht.

Da schriftliche Quellen fehlen, weiß man nicht, wer die Herren von Bärenstein
waren und zu welchem Herrschaftsgebiet sie gehörten. Wahrscheinlich
war die Burg zum Schutz des Übergangs vom Bühlertal ins Murgtal angelegt
worden. Anhaltspunkte für die Bauzeit können einige Reste von Buckelquadern
aus Sandstein geben, die heute z.T. als Stufen für den Treppenaufgang
dienen. Sie zeigen zwar den Randschlag (etwa 3,5 cm), doch fehlt er an der
Unterseite. Man wird demnach auf das 13. Jahrhundert als Entstehungszeit
schließen können. 1598 war die Burg bereits aufgegeben. Da Brandspuren
fehlen, kann man annehmen, daß sie von den Bewohnern verlassen wurde und
danach verfiel. 1857 hat Karl von Beust in seiner Schrift „Die Ritter von Windeck
" wieder auf sie aufmerksam gemacht.

Literatur:

E. Batzer, Das Schloß Bärenstein, in: Ortenau 21/1934, S. 175; K. Sehlen, Schloß Bernstein im
Bühlertal, in: Ortenau 54/1974, S. 155—160; H. Willig, Die Burgen am Westrand des Schwarzwaldes
zwischen Kinzig und Pfinz — ihre geographische Situation, Lage und kulturlandschaftliche
Bedeutung. 1977; O. Gärtner, Beschreybung des Gemeinen Stabs und Bezirkhs des Fleckhens
Bühell 1598, in: Bühler Blaue Hefte 1/1957.

Freundliche Hinweise von Karl Schleh, Bühl/Baden.

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