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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0172
soll er einen wildernden Bauer auf den Rücken eines Hirsches habe binden lassen
, der mit ihm durch die Wälder raste. Wegen dieser abscheulichen Bestrafung
muß nach Meinung der Laufer Bevölkerung der Freiherr nachts umgehen
. 1788—1792 gehörte das Schloß dem Landvogt von Wellenberg, 1793
Karl Schulmeister von Straßburg, dem roten Jakobiner von Freistett. 1797 erwarb
es der Freiherr Leopold von Lassolaye, nach ihm der Obrist Freiherr von
Holtzing, 1835 der russische Adlige Ludwig (Levis) von Härder, der es an den
österreichischen Adligen Jakob von Berkholz verkaufte. Während der Revolution
1849 weilte für kurze Zeit der badische Großherzog Leopold in dem
Schloß, um sich von seiner Krankheit zu erholen. 1855 ging es in den Besitz
von Johann Jakob Noe du Fay über, der den Anbau errichten ließ.
1909—1957 gehörte es der Familie von Gustav Adolf von Neufville aus Frankfurt
, seit 1972 der Kurklinik Sasbachwalden. 1963 hielt ein indischer Guru
darin seine Übungen ab.

Literatur:

E. Batzer, Das Schloß Aubach, in: Ortenau 21/1934, S. 224; J. Fischer, Dorfgeschichte von
Lauf. Bühl (um 1938).

Das Wasserschloß in Großweier (23)

Hugo Schneider

Stadt Achern (Ortenaukreis), ehemalige Gemeinde Großweier
Name: Crosvvilare (ca. 1150), Croswilre (1277), Croßwir (1461)

Von dem Wasserschloß in Großweier, das 1410 erstmals erwähnt wird, blieb
nichts erhalten. Keine Zeichnung hält sein Aussehen fest; doch ist die Erinnerung
daran noch heute in Großweier lebendig. Das „Wasserhaus" stand auf
dem Platz des heutigen Friedhofes. Vermutlich war es ein kleinerer, zweistöckiger
Bau mit einer „oberen Stube". Zum Schloß gehörte eine dem hl.
Georg geweihte Kapelle, außerdem Stallung und Scheune. Die Anlage umschloß
ein Wassergraben, dessen Wasser vom Mühlbach zugeleitet wurde. Gegen
Osten schlössen sich zwei Weiher an, der eine davon hieß Galgenweiher.
Wann die einzelnen Bauten errichtet wurden, ist unbekannt. Vermutlich ging
das Schloß aus einem fränkischen Dinghof hervor, woran noch der Kirchenpatron
der heutigen Pfarrkirche, St. Martin, erinnert. Seit dem Beginn des
14. Jahrhunderts läßt sich ein Adelsgeschlecht, die Herren von Großweier,
nachweisen, Edelknechte, die Lehen von den Herrn von Eberstein und den
Markgrafen von Baden trugen. 1338 mußten Angehörige des Geschlechtes
dem Markgrafen Rudolf IV. schwören, daß sie nie Dienste gegen den Markgrafen
annehmen, noch die Burg ohne die Zustimmung des Lehensherrn versetzen
oder verkaufen werden.

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