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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0173
Aus dem Geschlecht war auch der Edelmann Kunz von Crosswilre (f 1420),
dessen Grabplatte an der Vorderfront der Pfarrkirche noch zu sehen ist. Zum
Besitz der Herren von Großweier gehörte die Burg und das Dorf Großweier,
das Gericht und der Kirchensatz sowie ein Teil der Großweirer Mark, deren
Markherr der Burgherr war, ferner neben Äckern und Wiesen ein Meierhof,
die heutige Gastwirtschaft „Zum Hirsch". 1484 verkaufte Kraft von Großweier
, der letzte männliche Nachkomme der Familie, seinen Besitz an seinen
Schwager Philipp von Seideneck1, den Erbküchenmeister des Hl. Römischen
Reiches. Als sein Geschlecht 1583 mit Jakob von Seideneck ausstarb, fielen
die Lehen an den Markgrafen zurück, der auch die Allodialgüter aufkaufte.
Markgraf Eduard Fortunatus veräußerte den Besitz an seinen Kanzler Johannes
Aschmann, konnte sie jedoch 1599 wieder zurückerwerben. Danach diente
das Schloß bis zur Bildung des Großherzogtums Baden als Amtssitz des Amtmannes
oder Vogtes des Amtes Großweier, dem außer diesem Ort auch das
Amt Unzhurst und Neusatz zugehörten. 1689 wurde das Schloß zerstört; ob es
wieder aufgebaut wurde, ist unbekannt. Zwar gab es danach noch ein Burg-
vogteiamt, aber die Amtsgeschäfte wurden in Bühl erledigt. Erst in jüngster
Zeit wurden die ehemaligen Burggräben zugeschüttet.

Literatur:

O. Kähni, Das Wasserschloß in Großweier, in: Ortenau 21/1934, S. 228—229; K. Reinfried,
Burg, Mark und Amt Großweier. Acher und Bühler Bote 1902, Nr. 62, 63 und 65.

Anmerkungen:

1 GLA 67/638 Großweirer Kopialbuch 1484—1583.

Das Schloß Lindenhaus bei Sasbach (24)

Hugo Schneider

Gemeinde Sasbach (Ortenaukreis)

Auf dem Hochfeld nordöstlich von Sasbach stand unweit der Straße nach Ottersweier
(B 3) das der Familie von Härder gehörige Lindenhaus. 1845 hatte es
der in St. Petersburg geborene Ludwig (Levis, Lewius) von Härder, der Sohn
eines kaiserlich russischen Staatsrates und Leibarztes, auf dem Gelände errichten
lassen, auf dem die Wallfahrtskirche zur Hl. Dreifaltigkeit sowie das
zugehörige Bruderhaus, der Wohnsitz der die Wallfahrt betreuenden Patres
des Klosters Schuttern, stand. Da sie nach der Säkularisation ihre Wirkungsstätte
verlassen mußten, die kirchlichen Stellen auch die Wallfahrt nicht förderten
, litten die Gebäude immer mehr Schaden. Ihr Abriß wurde 1836 beschlossen
, als man den Neubau einer Pfarrkirche in Sasbachwalden plante, die
1844 eingeweiht wurde.

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