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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0174
Ludwig von Härder, der damals auf Schloß Aubach wohnte, erwarb den Platz
und ließ darauf ein Schloß im Stil der englischen Gotik errichten, ein vielgegliederter
romantischer Bau mit gotischen Fenstern, Erkern, Zinnen und
Türmchen inmitten alter Linden. Nach dem 1. Weltkrieg verließen die Erben
das Schloß und gründeten sich in Südamerika eine neue Heimat. Da sich
niemand mehr um den baulichen Zustand kümmerte, verfiel das unbewohnte
Gebäude zum Leidwesen der Sasbacher immer mehr. 1981 brannte das
Ökonomiegebäude, 1982 das Schloß ab.

Der Hochaltar der ehemaligen Wallfahrtskirche, ein hervorragendes Werk des
Gengenbacher Barockbildhauers Philipp Winterhaider von 1710, steht heute
in der Pfarrkirche von Sasbachwalden, wohin auch die Wallfahrt zur
Hl. Dreifaltigkeit übertragen wurde.

Literatur:

E. Batzer, Schloß Lindenhaus, in: Ortenau 21/1934, S. 225; E. Beck, Die Verlegung der Wallfahrt
zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit vom Hochfeld bei Sasbach nach Sasbachwalden, in: Ortenau
39/1959, S. 89—95; H. Brommer, Philipp Winterhaider (1667—1727), in: Ortenau 54/1974,
S. 54—113.

Das Schloß in Sasbach (bei Achern) (24)

Hugo Schneider

Gemeinde Sasbach (Ortenaukreis)

Die Tatsache, daß es in Sasbach ehemals eine Burg (bzw. ein Schloß) gegeben
hat, ist den meisten Dorfbewohnern aus dem Bewußtsein geschwunden. Keine
Überreste erinnern daran; selbst der Platz, wo sie einst stand, ist unbekannt.
So vermutete Kähni1 als Standort das Mättig, ein Wiesengelände am Ausgang
des Dorfes nach Sasbachried zu. Schuster2 dagegen suchte sie am östlichen
Ortsausgang in der Nähe des Lindenhauses. Doch helfen einige beiläufige Angaben
in Urkunden und Berainen weiter. So heißt es u.a. in einem Schreiben
an den Herzog Johann Friedrich von Württemberg vom 19. 4. 16123, daß die
Kirche im Schloßhof steht. Der Burggraben wird erwähnt, der heutige Kirchgraben
. Außerdem wurden bei Ausschachtungsarbeiten für einen Hausbau im
Osten des Kirchplatzes Mauerreste von etwa 11 m Länge und 1,50 m Breite gefunden
, die die Fundamente eines rechteckigen Hauses waren, dazu noch ein
gotischer Bogen. So kann man wohl mit guten Gründen annehmen, daß das
Sasbacher Schloß östlich der Kirche etwa an dem Platz eines der dortigen
Wohnhäuser stand.

Über sein Aussehen unterrichtet ein Schreiben an den Fürsten von 16104. Danach
war es damals verfallen, besaß weder Türen noch Fenster, noch eine

174


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