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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0177
Das Brigittenschloß (Burg Hohenrod) (25)

Hugo Schneider

Gemeinde Sasbachwalden (Ortenaukreis), Ortsteil Brandmatt, 760 m ü.d.M.
Name: Der eigentliche Name lautet Hohenrod (zu ahd. rod = neugerodetes
Land). Seit Beginn des 19. Jahrhunderts breitete sich der Name Brigittenschloß
aus, dessen Herkunft noch nicht geklärt ist. Vielleicht leitet er sich her
von der Sage von der guten bez. bösen Brigitte, die im Zusammenhang mit
dem Schloß steht.

Der Berg, der den Höhenrücken auf der Südseite der Brandmatt nach Westen
abschließt, heißt Schloßberg. An seinem Steilabfall der Rheinebene zu erhebt
sich eine hohe Felsengruppe aus mächtigen Granitblöcken. Auf ihnen steht die
Ruine Hohenrod, heute allgemein als Brigittenschloß bezeichnet. Die nach
oben sich verjüngende etwa 10 m hohe Mauer ist nicht die ursprüngliche Ruine
, sondern das Ergebnis der um die Jahrhundertwende durchgeführten Sicherungsmaßnahmen
. Was an Resten tatsächlich erhalten geblieben ist, nachdem
1815 Bauern auf der Suche nach Schätzen noch einen Teil abgesprengt
haben, zeigt die Zeichnung von J. Naeher von 1888. Danach schloß die Ruine
bergseits eine aus großen unbehauenen Granitblöcken errichtete Mauer ab,
auf der sich ein hoher, schmaler Rest aus behauenen, kleineren Granitsteinen
erhob. Diesen Mauerrest deutet man als Teil der ehemaligen Schildmauer.
Viel Platz stand für den Burgenbau nicht zur Verfügung. Wahrscheinlich
mußte man sich mit einem Wehrturm begnügen mit einer Länge der Innenseite
von 4 Metern. Die in die Felsen einer Spalte gehauenen Stufen ermöglichten
den Aufstieg. Dem Schutz diente auch ein an der Ostseite den Berg hinaufziehender
Halsgraben mit vorgelagertem Wall.

Vermutlich wurde die Burg von den Herren von Hohenrod, den Rödern, im
12. Jahrhundert als freieigen erbaut. Als Erster dieses Geschlechtes ist 1197
Burkhard von Hohenrod bezeugt. Doch scheinen die Röder sich nicht lange
da oben aufgehalten zu haben. Die Unwirtlichkeit der Gegend und die Abgele-
genheit des Ortes veranlaßten sie, ihren Wohnsitz in das Achertal zu verlegen
und in Kappelrodeck das Schloß „Rodeck über Kappel" zu erbauen. 1336 belehnte
der Straßburger Bischof Berthold von Bucheck Albrecht von Röder mit
der Burg. 1339 verkauften die Röder ihren Anteil an der Burg an den Markgrafen
Hermann von Baden. 1432 kam sie in den Besitz des Schultheißen Burkard
von Neuenstein. Danach ist nichts mehr von ihr zu hören. Unbewohnt,
dem Verfall preisgegeben, ging sie später in den Besitz des Schloßbauern über,
auch des Badfonds von Baden-Baden, schließlich des badischen Domänenärars
. Von ihm kaufte 1881 die Familie Röder von Diersburg den Stammsitz
ihres Geschlechtes samt den umliegenden Waldungen zurück.

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