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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0186
Burg Bosenstein: DAS AMPT UND
VORST OBERKIRCH 1609. Rathaus
Oberkirch.

Wann genau die Burg Bosenstein, die in einigen Dokumenten und im Volksmund
auch „Schloß" genannt wird, erbaut wurde, läßt sich nicht feststellen.
Da im Jahre 1114 ein „Waltherus de Bosenstein" als Zeuge in einer Urkunde
von St. Blasien aufgeführt ist2, kann man davon ausgehen, daß die Burg
schon zu diesem Zeitpunkt existierte. Sie ist wohl im Laufe des 11. Jahrhunderts
errichtet worden, als die Grafen von Eberstein mit ihren Ministerialen,
zu denen die Herren von Bosenstein zählten, im Nordteil der Ortenau rodend
ins Gebirge vordrangen.3

Auch die Burganlage kann nicht exakt rekonstruiert werden, unter anderem
deshalb nicht, weil keine Pläne überliefert und die Grundmauern noch nicht
freigelegt worden sind. Der einzige konkrete Hinweis auf das Aussehen der
Burg findet sich in einem vom Jahre 1607 datierten Schreiben des Landprokurators
Esslinger, in dem dieser seinem Landesherrn, dem Herzog von Württemberg
, nach der Besichtigung der Burg vom Kauf derselben abriet, da sie
„aus einer engen Ringmauer und einem elend geringen Inngebäu, für einen
Taglöhner zu gering" bestehe.4 Außer dieser wohl im negativen Sinne überzeichneten
Kurzbeschreibung ist noch eine kleine Skizze der Burg überliefert,
die sich auf der 1609 erschienenen Landkarte „DAS AMPT UND VORST
OBERKIRCH"5 befindet. Hierbei dürfte es sich aber lediglich um eine ungenaue
Gesamtansicht der Bosenstein handeln.

Die überlieferten Anhaltspunkte zur Burganlage vermitteln demnach nur relativ
wenige gesicherte Einzelheiten, die sich wie folgt zusammenfassen lassen:
Die Burg Bosenstein war eine kleine Festungsburg; sie bestand aus einem mit
Bruchsteinen gemauerten zweistöckigen Steinhaus (Grundriß ungefähr
15x20 m), dessen Tür- und Fensterrahmen aus Sandstein gehauen waren;
neben diesem Wohnbau oder direkt an der Ringmauer erhob sich höchstwahrscheinlich
ein Wehrturm; das Steinhaus und der vermutete Wehrturm waren
umgeben von einer 1,65 m dicken Ringmauer, die in der Form eines Vielecks
(stumpfer Winkel nach jeweils 6 m) entlang des Plateaurandes verlief; unter
der Ringmauer auf der Westseite des Burghügels stand auf dem oben erwähnten
Kegelplatz wohl ein Ökonomiegebäude; zur Burg und zu dem angenommenen
Ökonomiegebäude gelangte man von Süden her über eine Zugbrücke,

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