Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0189
düngen wurden mit dem Wald des Klosters Allerheiligen, der inzwischen
großherzoglich-badischer Domänenwald geworden war, vereinigt; unbrauchbare
Weiden wurden aufgeforstet.15

Seit dem Jahre 1474, dem Gründungsjahr der freien Reichsritterschaft der
Ortenau, waren die Ganerben und später die Privateigentümer der Burg
Bosenstein Mitglieder dieses Ritterbundes. Hauptsächlich aufgrund der Zugehörigkeit
zu diesem Bund erwuchs der Anspruch der Besitzer der Bosenstein,
reichsunmittelbar zu sein, d.h. keiner Landesherrschaft zu unterstehen. Der
Kampf um die Freiheit und Selbständigkeit der Herrschaft Bosenstein gegen
das Bistum Straßburg, dem seit 1316 die Landesherrschaft über das Sasbach-,
Acher- und Renchtal zustand, wurde zeitweise erbittert geführt, ohne daß eine
endgültige Regelung getroffen wurde. Das Bistum Straßburg wollte selbst den
Entscheid Kaiser Ferdinands III. vom 1. Juli 1645 nicht akzeptieren, in dem es
heißt, daß „von dreyhundert und mehr Jahren hero dieses Gutt Bosenstein
Freyheit unndt Allodialitaet beweisen koennen".16 Das Problem löste sich
schließlich von selbst, als im Jahre 1795 das Bistum Straßburg die Herrschaft
Bosenstein käuflich erwarb.

Sagen:

Unter den Sagen, die im Zusammenhang mit der Burg Bosenstein erzählt werden
, nimmt jene vom Edelfrauengrab die erste Stelle ein:

Der Ritter Wolf von Bosenstein ließ seine Frau, die während seiner Abwesenheit
im Hl. Land die eheliche Treue gebrochen hatte, zur Strafe in einer Felshöhle
des Gottschlägbaches, dem Edelfrauengrab, einmauern, da sie befohlen
hatte, die 7 Knaben zu ertränken, die sie geboren hatte.

Eine weitere Sage handelt vom goldgierigen und grausamen Ritter Ullo von
Bosenstein, von seiner gütigen Tochter Ida und dem alten Bergweiblein, das
schließlich den Ritter für seine Habgier bestraft.

Literatur:

E. Batzer, Die Ruine Bosenstein, in: Ortenau 21/1934, S. 209—210; J. Bader, Urkunden-Regeste
über das ehemalige Ganerbe Bosenstein, in: ZGO 23/1871, S. 90—128; H.P. Sattler, Die Ritterschaft
der Ortenau in der spätmittelalterlichen Wirtschaftskrise, in: Ortenau 42/1962, 44/1964,
45/1965; H.M. Pillin, Die rechtsrheinischen Herrschaftsgebiete des Hochstifts Straßburg im
Spätmittelalter. Diss. Freiburg 1965/1966; Ottenhofen einst und jetzt, hg. von der Gemeindeverwaltung
Ottenhofen. Ottenhofen 1969.

189


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0189