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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0195
brannt und 1689 von den französischen Truppen zerstört. Da das Gebäude für
die bischöfliche Verwaltung keine Bedeutung mehr hatte, unterblieb der Wiederaufbau
. 1798 verkaufte das Rohansche Rentamt in Ettenheim den Schloßplatz
an den Renchener Handelsmann Brandstetter, von dessen Angehörigen
es die Stadt Renchen 1899 käuflich erwarb. Sie legte auf ihm den Stadtgarten
an.

Ob auf dem Schloßplatz auch die Burg der Herren von Renchen stand, ist
fraglich. Zu diesem Geschlecht gehörte Werner von Renchen, der 1115 bei einer
Schenkung an das Kloster Reichenbach im Murgtal als Zeuge anwesend
war. Ein anderes Mitglied der Familie, Ruodger von Renchen vermachte um
1150 dem gleichen Kloster ein Besitztum in Waltersweier, und 1229 schenkte
die domina Guta von Renchen dem Kloster Allerheiligen ihren ganzen Besitz.
In Analogie zu den anderen kleineren Herren des mittelbadischen Raumes ist
anzunehmen, daß sie eine Tiefburg bewohnten, die von einem Wall und Graben
umgeben war und in der Nähe der Kirche lag. Unbekannt ist auch die Stellung
des Geschlechts der Wolfe von Renchen, Edelknechte, die urkundlich seit
etwa der Mitte des 14. Jahrhunderts bezeugt sind (Albrecht 1349, Oberecht
1418, Damme 1400, Hans 1432, Caspar 1551, Friedrich 1592). Man nimmt an,
daß sie Lehensmänner der Straßburger Bischöfe waren und als solche das Amt
des Schloßvogtes bekleideten. Dasselbe mag auch für die Angehörigen des Geschlechts
der Röder von Renchen gelten, die seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts
(Ludwig 1428) belegt sind.

Ebenso fehlen genauere Nachrichten über das Windecksche Schloß, das vermutlich
südlich der Pfarrkirche lag. 1618 kam es in den Besitz der Herren von
Fleckenstein. Vielleicht wurde es bereits im Dreißigjährigen Krieg, sicherlich
1689 zerstört. Der ,,hof von Windecke" ist 1320 urkundlich bezeugt.

Literatur:

O. Kähni, Das Schloß in Renchen, in: Ortenau 21/1934, S. 243—246; L.P. Behrle, Beiträge zur
Geschichte der Stadt Renchen, in: Ortenau 5/1914, S. 34—51, Ortenau 8/1921, S. 42—51, Ortenau
11/1924, S. 11 —18; A. Kern, Ein Streifzug durch die Geschichte Renchens, in: Mein Heimatland
23/1936, Heft 9/10, S. 369—375; H.-M. Pillin, Die rechtsrheinischen Herrschaftsgebiete des
Hochstifts Straßburg im Spätmittelalter. Diss. Freiburg 1965; ders. ,Die Stadt- und Grundherrschaften
der Bischöfe von Straßburg im Bereich der mittelalterlichen Ortenau, in: Ortenau
57/1977, S. 35—50.

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