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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0206
zu finden. Von Süden gelangt man zum Burgtor (11). Wenn man früher dieses
Tor durchschritten hatte, befand man sich vor der Zugbrücke (12), die zu dem
merkwürdigen Brückenbau (13) in den oberen Zwinger hinüberleitete. Dieser
Brückenbau schob sich vom oberen Zwinger aus in den Graben hinein. In seinem
Untergeschoß betrat man eine Art Wachtstube mit schmalem Türschlitz
und liegenden Scharten. Dahinter lag ein längerer, oben durch Fenster erhellter
Raum. Die Zugbrücke kann wohl erst über diesem Kellergeschoß angelegt
gewesen sein. Hier waren die Mauern des Baues von Wehrgängen begleitet, die
auf Rundbogen ruhten. Unter dem Rundbogenfries der Westseite beobachtet
man einen Entlastungsflachbogen. Da der zweite Zwinger, in den dieser Bau
führte, etwa 7 m unter dem oberen Burgniveau lag, muß eine Treppenanlage
zu dem nahen Torhaus emporgeführt haben (14).

Die Gebäudegruppe innerhalb der Ringmauer bestand aus mehreren Einzelgebäuden
. Der nordwestliche Wohnturm (15), ein unregelmäßiges Viereck von
ungefähr 8x7 m innerer Weite und bis zu 2 m dicken Wänden, zeigt noch die
Einteilung in 5 Stockwerke. Das Kellergeschoß wurde nach Westen und Norden
mit schlichten Lichtluken erbaut. Im zweiten Geschoß, das wahrscheinlich
zu Wirtschaftszwecken gedient hat, sind ebenfalls Lichtluken angebracht worden
. An der Südwand befindet sich noch eine größere verputzte Fläche; in ihr
sind Treppenstufen erkennbar, die zur Eingangstür des Gebäudes im Stockwerk
darüber führten. Dieses Stockwerk und die beiden darüber gelegenen
dienten ausschließlich zu Wohnzwecken. Alle drei mit Wohnräumen ausgestatteten
Stockwerke hatten nach Westen je ein großes Fenster, neben denen
jeweils ein Doppelspitzbogenfenster mit Sitzen angebracht war (im 3. und
4. Stockwerk sind sie noch vollkommen erhalten). Über dem 3. und 4. Stockwerk
kann man an der Süd- und Nordwand einen Gurt als Auflager der
Balken erkennen, an der Nordwand des 3. Stockwerkes eine spitzbogige Eingangstür
, zu der man mittels einer Holztreppe gelangen konnte. In der Nordwand
des 3. Stockes hatte man Konsolen angebracht. Neben ihnen führte eine
Türe zu einem Abort. In der West wand dieses Stockwerkes befinden sich
wieder Konsolen bzw. Spuren für den Mantel des Kamins, dessen Schlotreste
in der Wand darüber erkennbar sind. Auch das 4. Stockwerk zeigt in der
Nordwand Konsolen und die Reste eines Doppelfensters. Im 5. Stockwerk
schließlich führt in der Westwand eine Türe ins Freie; vielleicht öffnete sich
diese Türe zu einem Wehrgang.

Das Gebäude, das an den nordwestlichen Wohnturm stieß (16), ist nur noch in
den Resten des Erdgeschosses erhalten. In seiner Westwand hat es 5 Lichtluken
, die außen rundbogig sind, während die nach innen sich stark verbreiternde
Schartennische spitzbogig geschlossen ist. Mauerreste teilen von diesem
Gebäude einen größeren Raum ab. Von diesen Lichtluken oder Schießscharten
konnte das westliche Tor (7) bestrichen werden.

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