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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0212
Ruine werden ließ, die kriegführenden Parteien oder das Desinteresse der Familie
von Schauenburg an der baulichen Instandhaltung und Erneuerung der
Burg, entzieht sich unserer Kenntnis. Den heutigen Zustand bekam die Ruine
der Schauenburg unter anderem auch dadurch, daß im 18. und 19. Jahrhundert
die Burg zum Steinbruch für die anwohnende Bevölkerung wurde. Daß
die Burganlage nicht völlig dem Erdboden gleichgemacht wurde, verdanken
wir dem Freiherrn Emil von Schauenburg, der das Abtragen der Burg in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts endgültig untersagte, eine Beihilfe des
Staates zur Erhaltung der Ruine anforderte und auch erhielt sowie umfassende
Konservierungsmaßnahmen vornehmen ließ8.

Die Burgherrschaft

Zur Geschichte der Burgherrschaft sind folgende Sachverhalte erwähnenswert
: Als Luitgard, die Tochter Herzog Bertholds II. von Zähringen, den Grafen
Gottfried von Calw (1075—1133) heiratete, befand sich die Schauenburg
unter ihrem Heiratsgut9. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, Gottfried II.
von Calw, Luitgard und Uta, die Stifterin des Klosters Allerheiligen. Uta, die
um das Jahr 1130 Herzog Weif VI., den jugendlichen Bruder Heinrichs des
Stolzen, des Herzogs von Sachsen und Bayern, heiratete, sollte Alleinerbin des
elterlichen Vermögens und Besitzes und damit auch Eigentümerin der Schauenburg
werden und zwar deshalb, weil ihr Bruder dem Vater im Tod vorangegangen
war und ihre Schwester Luitgard wegen ihrer nicht standesgemäßen
Ehe jegliche Erbansprüche aufgeben mußte10.

Utas Vetter, Graf Adalbert V. von Calw und Loewenstein, und Utas Oheim,
Konrad von Zähringen, erhoben Einspruch dagegen, daß mit dem Tod der
Eltern Utas der gesamte Calwsche Besitz und die von Luitgard von Zähringen
mitgebrachte zähringische Mitgift auf das Welfengeschlecht übergehen sollten
. Herzog Konrad von Zähringen zog deshalb im Jahre 1133 mit Heeresmacht
vor die Schauenburg und belagerte sie. Konrad gelang es aber nicht, die Burg
einzunehmen, besonders deshalb nicht, weil Kaiser Lothar, der den Zähringern
und den Weifen durch gleiche Interessen verbunden war, sofort auf den
Plan trat und Herzog Konrad dazu veranlaßte, die Belagerung der Schauenburg
zu beenden". Es muß daraufhin zu einem Vergleich gekommen sein,
denn als Herzogin Uta, die zeitweise auf der Schauenburg lebte, in hohem
Alter um das Jahr 1197 starb, fiel die Schauenburg mit allen dazugehörigen
Besitzrechten nicht wieder in die Hände der Herzöge von Zähringen zurück,
sondern kam auf dem Erbweg in den Besitz des Grafen Eberhard von Eberstein
, des Vetters der Herzogin Uta von Schauenburg12. Von diesem Zeitpunkt
an bis zum Aussterben des Grafengeschlechts von Eberstein um das Jahr 1660
war die Schauenburg Eigentum der Grafen von Eberstein, welche die Burg mit
ihrem Zubehör jeweils als Lehen ausgaben.

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