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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0214
Lehensträger der Burg und der dazugehörigen Besitzungen, zu denen das Dorf
Gaisbach zählte, wurde das seit dem 12. Jahrhundert nachweisbare Dienstmannen
- oder Burgmannengeschlecht, das sich nach dem Namen der Burg
von Schauenburg nannte. Möglicherweise war schon der älteste, zwischen
1120 und 1150 urkundlich erwähnte Angehörige der Familie von Schauenburg
, ein gewisser Rudolfus miles de Scowenburc, ein auf der Schauenburg
tätiger Dienstmann gewesen13. Die Familie von Schauenburg muß allem Anschein
nach schon im 12. Jahrhundert in großem Ansehen gestanden haben.
Dies geht einmal daraus hervor, daß dieser Familienname mehrfach in zäh-
ringischen Urkunden auftaucht. Vermerkt sei in diesem Zusammenhang, daß
Ende des 19. Jahrhunderts der Versuch gemacht wurde, die Abstammung der
Familie von Schauenburg vom Mannesstamme des Zähringer Herzoghauses
anhand des Schauenburger Wappens nachzuweisen14. Zum andern spricht für
das hohe Ansehen der Schauenburger, daß einige Mitglieder dieser Familie
bereits im 12. Jahrhundert einflußreiche Ämter und Stellungen innehatten.
Der in der Stiftungsurkunde des Klosters Allerheiligen erwähnte Friedrich von
Schauenburg beispielsweise war kaiserlicher Landvogt im Elsaß und königlicher
Ministeriale15.

Hohe politische, kirchliche und militärische Ämter bekleideten auch in späterer
Zeit Träger des Namens von Schauenburg. Ihren Ruf und ihren Einfluß konnten
die Schauenburger nicht zuletzt dadurch vergrößern, daß sie unter
anderem Lehensträger des Reichs, der Markgrafen von Baden, der Bischöfe
von Straßburg, der Grafen von Eberstein und Freiburg wurden16.

Geringe Geltung verschaffte sich die Familie von Schauenburg im Mittelalter
jedoch durch ihre Eigengüter, denn zu dieser Zeit waren die Besitzungen der
Schauenburger nicht zahlreich und nur über einen kleinen Raum verteilt. Im
Westen und Südwesten der Schauenburg reichten sie nur wenig über die
7,5-Kilometer-Zone hinaus17.

Die Familie von Schauenburg zerfiel, nachdem wohl schon im 13. Jahrhundert
die Höfinger, wahrscheinlich auch die Kalwe als Gliedfamilien absplitterten
, im 14. Jahrhundert in mehrere Linien. Am Ende des 15. Jahrhunderts
schließlich spaltete sich das Geschlecht auf Dauer in zwei große Linien, die
Ulrich-Dieboldsche oder Herlisheimer Linie, die mit Reinhard, und die
Luxemburger oder Harthartsche Linie, die mit Friedrich ihren Anfang
nahm18.

Die Vertretung der gesamten Familie von Schauenburg stand dem Baumeister
und dem Senior zu. Der Baumeister wurde dem Burgfrieden vom 14. 11. 143319
zufolge von allen erwachsenen Mitgliedern der Familie durch Mehrheitswahl
in sein Amt berufen. Senior der Schauenburger war jeweils der älteste des Geschlechts
. Wie die Befugnisse der beiden angegrenzt waren, läßt sich nicht
genau feststellen.

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