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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0218
diesem Zeitpunkt an bis zum Jahre 1803, also genau 500 Jahre lang, unterstanden
Fürsteneck und Oberkirch, jedoch mit Unterbrechungen, die durch
Verpfändungen bedingt waren, der bischöflich-straßburgischen Herrschaftsgewalt
.

Pfandherren der Fürsteneck waren von 1334—1337 der Ullenburger Vogt
Konrad Rysen, von 1395—1405 Propst und Konvent des Klosters Allerheiligen
und von 1405—1606 Meister und Rat der Stadt Straßburg.6 Das große Interesse
, das die Stadt Straßburg an der „bürg fürstenecke mit allem gebuwe,
zugehörde und rehten" bekundete, hatte hauptsächlich handelspolitische Ursachen
: Von der Burg aus, auf der ein von der Stadt Straßburg bestellter Burgvogt
seines Amtes waltete, konnte man nämlich gut die Renchtalstraße überwachen
und sichern, auf der zahlreiche Straßburger Handelsleute ihre Waren
und Güter über den Kniebis nach Württemberg transportierten.

Nur widerwillig verzichteten deshalb Meister und Rat der Stadt Straßburg am
8. 4. 1606 auf die Burg Fürsteneck und übergaben sie Herzog Friedrich I. von
Württemberg, der seit 1604 Pfandherr des gesamten bischöflich-straßburgischen
Herrschaftsgebietes im Sasbach-, Acher- und Renchtal geworden
war.7 Die Pfandsumme von 2000 Gulden, die der Herzog an die Stadt Straßburg
zahlen mußte, verdeutlicht, welch hohen Stellenwert man allgemein der
Burg Fürsteneck beimaß.

Nach der Übernahme der Fürsteneck ging es Herzog Friedrich I. zunächst einmal
darum, den baulichen Zustand der Burg zu verbessern. Mit den Renovierungsarbeiten
wurde der bekannte württembergische Baumeister Johann
Heinrich Schickhardt beauftragt, der in seinen Aufzeichnungen vermerkte, er
habe auf der Fürsteneck ,,vil gebaut".8

Nach den Vorstellungen Herzog Friedrichs I. sollte das zur Burg Fürsteneck
gehörige Gelände neben dem der Ullenburg ein Zentrum des Renchtäler Weinbaus
werden: Auf seinen Befehl wurden deshalb im Jahre 1607 10000 Rebstöcke
gekauft und auf dem Grund und Boden der Fürsteneck und der Ullenburg
angepflanzt.9

Die Aufwärtsentwicklung der Fürsteneck unter den Herzögen von Württemberg
wurde jäh gestoppt durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges
(1618—1648). Im Jahre 1636 wird die Burg als „ruiniert" bezeichnet,10 was
nichts anderes heißt, als daß die Soldateska der kriegführenden Parteien, die
das Renchtal immer wieder heimsuchte, die Fürsteneck plünderte und zerstörte
.

Erst im Jahre 1664 kam die Burg — nunmehr als Ruine — an den Eigentümer,
das Bistum Straßburg, zurück, nachdem Bischof Franz Egon die Gelder zur
Einlösung der Pfandschaft beisammen hatte." Die Bischöfe von Straßburg,
die ihren wiedererlangten Besitz im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts noch-

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