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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0227
Das Schloß Staufenberg (37)

Karl-Bernhard Knappe

Gemeinde Durbach (Ortenaukreis). 383 m ü.d.M.

Name: Stouffenberg (ca. 1070—1192), Stauffenberg (1421). — Der Name leitet
sich ab von ahd. stouf = Becher ohne Fuß; hochragender Felsen.

Das Schloß Staufenberg (Burg Staufenberg) liegt auf dem Gipfel eines nach
allen Seiten abfallenden Berges nördlich von Durbach. Die einmalige Lage,
dazu die umfassende Sicht nach allen Himmelsrichtungen veranlaßten schon
in früher Zeit, den Platz als Ort der Verteidigung und zur Überwachung auszubauen
. Bei der beträchtlichen Entfernung vom Dorf und den umgebenden
Bergen bedurfte es keiner künstlichen Konstruktionen wie etwa eines Halsgrabens
zur Befestigung. Ebenso ist wohl auch die Berggestalt die Ursache dafür,
daß die Ringmauer1 keine großen Fundamentskonstruktionen benötigte, sondern
z.T. nur als Futtermauer ausgebildet ist. So läßt sich vielleicht die verblüffende
geringe Mauerstärke (bis auf 65 cm herabgehend) im oberen Bereich
der nord-westlichen Ringmauer erklären; im Fundamentbereich könnte
sie weniger als 180 cm haben und so mit Hohengeroldseck und Neu-Windeck
vergleichbar sein2.

Beschreibung der erhaltenen Bauteile

Die Gesamt-Anlage bildet den Typ einer Ringmauer-Randhausburg, d.h. die
Wohnbauten sind auf und an der Ringmauer rundumlaufend angeordnet. Für
einen zentralen Turm (z.B. Bergfried) fehlt bis heute jedes Anzeichen. Dieser
Bautyp kommt der Zweckbestimmung einer Ganerbenburg3 wie Staufenberg
sehr entgegen, bietet er doch die bestmögliche Ausnutzung des Burgraumes
durch Bebauung.

Die erhaltenen Baureste sollte man allerdings doch nicht wie Ernst Adam „ein
Werk der Romantik des 19. Jh."4 nennen; dafür sind die Spuren vorhergegangener
Bauzeiten doch zu dominierend.

Der Burgweg von Durbach her und der Zugang aus dem Vorhof treffen sich
am Ort des früheren Gerichts der Herrschaft Staufenberg unter der Linde unweit
des Flankierungsturmes F. Dieser Turm ist, indem er über die Ringmauer
hinaussteht und sie nach Westen über eine weite Strecke bis zum Stützpfeiler
K bestreicht, zugleich die Angriffsseite durch seine einer Bastionsspitze
(„Saillant") ähnelnde dreieckige Spitzform nach NW und O bestreicht und
abdeckt, die einzige Spur neuzeitlicher Befestigungstechnik und sicher nach
der ersten Zerstörung der Burg durch Straßburg 1328 errichtet worden. Dieser
Turm besteht in seinem unteren Teil aus Bruchsteinmauerwerk (Sandstein)
mit eingelegten festigenden Quadern. Vor allem die Eckquadern sind sowohl
an der Spitze wie auch am Ansatz des Turmes an die ältere Ringmauer glatt

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