http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0230
Bossen und ohne Zangenlöcher. Dies dürfte auf Baureste des ausgehenden
12. Jahrh. hindeuten. Mit jüngeren Buckelquadern stößt B mit einer Fuge an
die SO-Mauer von C, die charakteristisch anders aus unregelmäßigem und,
sofern bei abgebröckeltem Putz zu erkennen, vielfach ausgezwickeltem
Bruchsteinmauerwerk höchstens des 14. Jahrh. besteht. Die SO-Mauer von B
ist mit ca. 2 m Stärke deutlich stärker als die zum Burghof und anstehenden
Gebäuden, Hinweis wohl auf eine alte Wehrfunktion dieser Kellermauer.
Es wird überliefert, daß B an der Stelle eines neuen Baus aus badischer Zeit
steht, der 1663 zusammengestürzt ist. So sind seine Baumerkmale als Umbaumerkmale
zu interpretieren. Sein einfach gefastes SO-Tor trägt im Scheitel des
Rundbogens die Datierung 1686. Vier symmetrisch angeordnete, zugemauerte
Fenster zeugen von einer mit dem Tor gleichzeitigen barocken Bauauffassung.
Eine schmale Lichtscharte in Höhe des Torbogens und eine weitere über der
Fensterflucht zeigen, daß es kein besonders aufwendiges Gebäude gewesen ist
und durch die Jahrhunderte nur in Maßen umgebaut wurde. Ein überraschend
hochgelegener Zugang führte von NO über 42 Stufen an zwei Seitenkellern
vorbei in einen tonnengewölbten Hauptkeller.
Die Giebelmauern im NO und SW enden in Treppengiebeln gotischer Form,
deren untere drei Stufen rechts und links Buckelquadern der Zeitstellung wie
bei A', B' aufweisen. Im Dachgeschoß ist seit 1982 eine Weinstube ausgebaut
v
Schloß Staufenberg: Der Südwest-Giebel des Kellerbaus (B).
Aufn.: K.-B. Knappe
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