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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0233
mauertes Tor mit Konsolauflagersteinen für die Zugbrücke, mit Rundbogen-
Gewände aus rotem Sandstein und Kettenführungen darüber in einem Viereckgewände
-Rahmen, eine frühgotische Architekturform. Der Zugang durch
D" muß über das Gelände des heutigen Vorwerks G geführt haben. G aber ist
erheblich jünger, mit ganz grobem Bruchsteinwerk aus unterschiedlichsten
Größen aufgeführt, zeigt auch einen Halbrundturm, der zwar jeweils nach
hinten abknickende Kurtinen flankiert. Faßt man es als alten Torzwinger auf,
dann ist es jedenfalls in neuerer Zeit umgestaltet worden, keineswegs vor dem

14. Jahrh. Seine Mauerdicke mit ca. 150 cm zeigt es deutlich stärker als die
frühe Ringmauer.

D" flankiert die Ringmauer nach NW, SW, SO. Seine SO- und NW-Ecken
zeigen Buckelquadern aus der Mitte des 13. Jahrh. An einer Ecke blickt eine
Steinmaske auf den Eintretenden.

Das Hochaltarbild in der Pfarrkirche von Durbach zeigt einen roten, wohl auf
das Baumaterial Ziegelstein hindeutenden hohen Dachaufbau des Torturms,
Ergebnis der Renovierung von 1730, der dann nach 1832, wohl nach einem
Zwischenzustand mit einem kuppelartigen Dachaufbau, zur heutigen Form
des neugotischen Zinnenabschlusses aus Ziegeln verändert worden ist. Die
Wichtigkeit eines Torbaus auch nach 1730 zeigt sich z.B. auch darin, daß die
Burg, wie bei dem Übergang an die Durlacher Linie 1771 deutlich wird, durchaus
noch als militärisch nutzbarer Bau aufgefaßt wurde.

Das Doppeltor mit Sandsteinrundbögen von D zeigt noch Verriegelungsspuren
; im abschließenden Ziegelmauerwerk ist zum Burghof ein rundes Allianzwappen
der Pfau von Rüppur und Bock von Staufenberg aus dem Ende des

15. Jhdts. eingesetzt.

Aus der 1832 abgerissenen Georgskapelle sollen die nach einer Restaurierung
der Mauer von C nach 1934 erneut dort eingesetzten Wappen der Marsil (?)
und Staufenberg stammen, die ins 14. Jhdt. gehören. Die Staufenberger
Helmzier wiederholt den Staufenberger Kelch auf dem Dreiberg, vor allem
aber zeigt sie ein weibliches Wesen, dessen Arme in Hörnern enden: immer
wieder gern mit der Melusinen-Sage in Verbindung gebracht!

Zu den ältesten Bauten des heutigen Bestandes gehört die Baugruppe A. Sie
scheint heute zweiflügelig zu sein, besteht aber aus zwei oder sogar drei Bauten
unterschiedlicher Zeitstellung. Der parallel zur nördlichen Ringmauer verlaufende
Teil zeigt Giebel im W und O; in den jeweiligen Mauerecken im W
und in der Mauerecke im SO finden sich Buckelquadern aus der Mitte des
13. Jhdts., die den Bau von der nach S angebauten, erst zwei- und dann einstöckigen
Bausubstanz trennen. So dürfte er der älteste Teil an der nördlichen
Ringmauer sein, dann folgen der Bau mit Giebel im S und dann der einstöckige
Anbau. In den nördlichen Trakt führt eine nach innen geschwungene Tür mit
Hohlkehle und Rundstab.

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