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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0237
damit eine ganz erhebliche Bedeutung bezüglich des Status und der anhängenden
Rechte gehabt haben.

Gleichwohl bleibt die Burg in den Erbauseinandersetzungen zwischen den
Grafen von Urach und dem König später doch bei den Urachern bzw. bei der
Linie der Grafen von Freiburg. Aus dem Glanz zähringischer Macht gerieten
die Staufenberger damit in die elende Wirklichkeit der Freiburger Schuldenwirtschaft
. Sie wurden an die Ebersteiner gegeben und wurden 1366 zu
Ministerialen der badischen Markgrafen aus dem Zähringer-Haus. In diesem
Status starb die Familie nach 1374/1376 mit Wylhelm von Stauffenberg aus.
Zu ihr gehörte auch Egenolf von Staufenberg, der Dichter und Bearbeiter der
Melusinen-Sage vom Peter Diemringer von Staufenberg.

Die Markgrafen gaben in der Folgezeit die Burglehen stets an mehrere Adelsfamilien
aus, die z.T. noch andere Burgsitze hatten, wie die Stoll, Kolb, Wiedergrün
von Staufenberg. Sie organisierten sich auf der Burg im Ganerbiat,
d.h. bei fehlenden direkten Erben der einzelnen Familien, die hier als „Gemeiner
" firmieren, sind die anderen Ganerben erbberechtigt13. Man organisierte
sich in Burgnutzungsverträgen; auf Staufenberg ist einer von 1398 bekannt, in
dem die Markgrafen zusicherten, keinen Familienfernen zum Gemeiner zu
nehmen, und ein Burgfrieden, der unter den Pfau von Rüppur von 1456, der
1489 erneuert wurde14. Dabei verpflichteten sich die Partner, jeweils den
eigenen Teil zum gemeinen Nutzen aller zu pflegen und zu erhalten und in gewissem
Maße den anderen Ganerben beizustehen. Dadurch gerieten natürlich
mehrere Familien auf der Burg in Schwierigkeiten, wenn es beim Handeln
eines einzelnen Erben zu Problemen kam. Seit dem 13. Jahrh. treten auf
Staufenberg die verschiedensten Familien auf; neben den Staufenbergern die
Röder, die Kolb von Staufenberg (1270 ff.), die 1417/1419 aussterben, 1274
die Tarant von Staufenberg, die mit „Brun des Terandes sun" beginnen und
1322 mit seinem Sohn Heinrich enden, die Stoll von Staufenberg mit Bruno
1291 bis zu Wolf Stoll von „Stouffenberg" 1545; die Schott oder Schottkind
mit „Heinricus de Stoffenberg dictus nobilis 1301", deren letzter, Johannes,
als „edelkneht" 1372 genannt wird.

Am längsten von allen und zuletzt im Besitz aller Erbteile bewohnten die Wiedergrün
von Staufenberg die Burg, die mit Heinrich 1303 erscheinen und mit
Philipp, dem Sohn Melchiors 1604 enden. Danach zieht Ernst Friedrich von
Baden-Durlach (1584—1604) das gesamte Lehen an sich.

Wichtig für die Burg waren auch die Hummel (1330 bis 1504) und die Bock
von Staufenberg, die, mit Wersich Bock von Stouffenberg, ein „edel kneht",
(1370) beginnend, bis zu Elsbeth Bock von Staufenberg, witwe junkers Diet-
bold Pfau von Riedbur, 1516 reichen. Die Familie Pfau von Riedbur (Rüppur
), vom Markgrafen Ende des 14. Jhdts. gegen den Willen der meisten Gemeiner
auf die Burg gebracht, hat aber für wichtige soziale und militärische

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