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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0239
Der Exilgenosse des Markgrafen Wilhelm von Baden-Baden, Karl von Orsce-
lar, Freiherr von Oudenguth, erhielt mit seinem Sohn Heinrich Karl gewissermaßen
als Lohn das Schloß 1632 als Mannlehen, da das Baden-Badener Haus
durch Kaiserspruch die Herrschaft von Durlach zurückerhalten hatte. Damit
war es aber Eroberungsobjekt der schwedischen Truppen geworden, die es,
wieder zusammen mit Straßburg, plünderten, die Schloßkapelle verwüsteten
und zerschlugen, was beweglich war. Im gleichen Jahr im August plünderten
sie den Sitz erneut, und Wilhelm Hermann von Orscelar mußte bis zu seinem
Tod 1666 mühsame Aufbauarbeit leisten. Auf ihn geht die Errichtung der
Pfarrei Durbach zurück (1655). Das Schloß mit der Herrschaft kam 1667 im
Erbgang an Franz Fortunat von Haindorf und Georg Wilhelm von Bettendorf
.

Von ihnen erwarb 1683 Christoph von Greifen das Lehen. Ende August 1689
griffen im Rahmen des Orleanischen Krieges „Marodeure" Ludwigs XIV. das
Schloß an und plünderten es. 1693 schließlich kam Feldmarschall Melac selbst
ins Schloß, und da er es eventuell zu einer französischen Festung umbauen
wollte, ließ er Staufenberg in Ruhe. Der Plan zerschlug sich wegen Trinkwassermangels
— der 34 m tiefe Brunnen im Brunnenhaus war stets nur eine dürftige
Wasserversorgung für die Burg —, und so konnte Markgraf Ludwig Wilhelm
von Baden-Baden (1655—1707) die Herrschaft mit immerhin 50 000 fl.
einlösen.

Während der vormundschaftlichen Regierung kamen die restlichen pfauischen
Lehen von der Straßburger Familie Dr. Küffer 1719 für wiederum
11 426 fl. an Baden zurück. Die napoleonische Zeit überstand die Burg leidlich
; als französische Jäger das Schloß stürmen wollten, soll der Amtmann die
St.-Georgen-Glocke wie eine Sturmglocke geläutet haben, obwohl keinerlei
Entsatz zu erwarten war, und so die Jäger von einer Eroberung abgeschreckt
haben (1799). Die Glocke hängt heute in der Durbacher Pfarrkirche.

Seit dem 14. Juni 1832 gehört die Burg mit dem Weingut von ca. 120 Morgen
den Markgrafen von Baden privat. Mit diesem Datum beginnt die neuere Geschichte
des Hauses.

Heute birgt es das Markgräflich Badische Weingut Schloß Staufenberg, Durbach
, und ist z.Zt. im Besitz von Max Markgraf von Baden. Vor und während
des 2. Weltkrieges diente es unterschiedlichen militärischen und anderen
Zwecken; nach 1945 war es von der französischen Armee besetzt.

In den Räumen des Wohnhauses war bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs eine
Sammlung von Glasgemälden vor allem aus dem 15./16. und 17. Jahrhundert
zu sehen. Ausgelagert, wurden sie bis jetzt noch nicht zurückgebracht. Eine
eingehende Beschreibung findet sich in KdGB 7. Bd. Kreis Offenburg, bearbeitet
von M. Wingenroth. Tübingen 1908, S. 323—331.

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