Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0240
Sagen:

Die Sage vom Ritter Peter Diemringer von Staufenberg und der schönen
Melusine16. Mit der Burg Staufenberg verbunden ist der literaturgeschichtlich
seltene Fall, daß eine die Burg betreffende Sage von einem Burgsassen des
Mittelalters, dem Ritter Egenolf von Staufenberg um 1310 erzählt wird. Die
Sage berichtet von der Liebe des Ritters Peter (auch Petermann) von Staufenberg
zur Melusine, einer Nixe als Menschenfrau. Da er die Liebe brach, mußte
er nach 3 Tagen sterben. Als er seine Hochzeit mit der Base des Königs auf
Staufenberg feierte, drang während des Hochzeitsmahles ein Frauenfuß durch
die Zimmerdecke. Nach 3 Tagen war der Ritter tot.

Eine andere Sage berichtet vom Sohn des Schloßvogtes von Staufenberg,
Sebald, der die verwünschte Melusine nicht erlöst. Bei seiner Hochzeit fällt
aus der Zimmerdecke ein Tropfen auf den Teller des Bräutigams, der nach
dem Genuß der Speise tot zusammenbricht. Eine weitere Sage erzählt vom
Schatz der Melusine, der in den unterirdischen Gängen des Schlosses, nach
andern im Wolfsloch im Stollenbach von feurigen Hunden bewacht wird. Von
der Melusine aufgefordert, will ein reines Hirtenmädchen sie erlösen und so
den Schatz gewinnen. Auf Veranlassung des Pfarrers unterläßt sie ihr Erlösungswerk
.

Literatur:

W. Geiler, Schloß Staufenberg, in: Ortenau 21/1934, S. 275—288, Ergänzungsheft XXXVI;
M. Wingenroth, Burg Staufenberg, in: Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg. Tübingen
1908, S. 318—332; R. Asmus, Die Sage von Peter Staufenberg und ihre dichterische Ausgestaltung
, in: Ortenau 6/7/1919/1920, S. 1—23; E.-R. Preiser, Die Sage vom edlen Ritter von Staufenberg
in der Ortenau, in: Geroldsecker Land 15/1973, S. 36—39; E. Adam, Baukunst der Stau-
ferzeit in Baden-Württemberg und im Elsaß. Stuttgart u. Aalen 1977; A. Antonow, Planung und
Bau von Burgen im süddeutschen Raum. Frankfurt 1983; Bender, Knappe, Wilke, Burgen im
südlichen Baden, Freiburg, 1979; R. Feger, Ritter, Fürsten und Melusinen. Freiburg 1978;
G. Rommel, Erbvertrags-Huldigung in der Baden-Badenschen Herrschaft Staufenberg 1765
(. . .). In: Ortenau 53/1973, S. 218—226; H. P. Sattler, Die Ritterschaft der Ortenau in der spätmittelalterlichen
Wirtschaftskrise, in: Ortenau 42/1962, S. 220 ff. und Ortenau 44/1964, S. 22 ff.;
M. Schaab, Geographische und topographische Elemente der mittelalterlichen Burgenverfassung
nach oberrheinischen Beispielen, in: H. Patze (hg.), Die Burgen im deutschen Sprachraum. =
Vorträge und Forschungen Bd. XIX, Sigmaringen 1976, Bd. 2, S. 9—47; O. Schönhuth, Die
Burgen, Klöster, Kirchen und Kapellen Badens und der Pfalz. Bd. 1, Lahr 1862; H. M. Schwarz-
maier, Die politischen Kräfte in der Ortenau im Hochmittelalter, in: ZGO 121 NF. 82/1973,
S. 1—33; B. Theil, Das älteste Lehnbuch der Markgrafen von Baden (1381). Phil. Diss. Heidelberg
1972.

Anmerkungen:

1 Antonow 1983, S. 197 ff.

2 Vgl. die Tabelle Antonow 1983, S. 379.

3 Antonow 1983 stellt St. in eine Reihe mit der sogenannten Festungsburg, einer „großen Anlage
mit mehreren kleinen Burgen, d.h. Burgmannenhäusern oder Türmen, teilweise mit eigener
kleiner Ringmauer innerhalb der großen Ringmauer. Ebenso konnten zwei bis drei in geringen
Abständen nebeneinanderliegende selbständige Burgen . . . eine Gesamtanlage bilden."
(S. 134).

240


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0240