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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0245
Das Bezirksamtsgebäude in Offenburg (40)

Hermann Sprauer

Stadt Offenburg (Ortenaukreis)

Baubeschreibung:

Das Bezirksamtsgebäude in Offenburg liegt in unmittelbarer Nähe des Rathauses
am südlichen Teil der Hauptstraße innerhalb eines schönen Ensembles.
Durch den wirkungsvollen Eindruck seines Äußeren nimmt es auch heute
noch eine repräsentative Stellung innerhalb des Offenburger Stadtbildes ein.
Die über elf Fenster sich ausdehnende, breit hingelagerte Fassade wird durch
den drei Fenster umspannenden Mittelrisalit und zwei einachsige Eckrisalite
bewegt. Der prachtvolle Mittelrisalit tritt als Sammelpunkt der Fassadenbewegung
stärker hervor wie die mehr als Ausklang wirkenden Seitenrisalite.
Gleichzeitig erhebt er sich mit seinem aufgesetzten Giebelbau über die zweistöckig
durchgeführte Fassade. Flache Pilaster, welche auf vorhangförmig in
die Höhe gezogenen Sockeln ruhen, flankieren die durch Dreieckgiebel gekrönten
Risalite. Die Blattkapitelle dieser Pilaster und die auf ihnen liegenden
, ebenfalls in einem Vorhangbogen ausgebildeten Deckplatten vermitteln
den Übergang zu dem von ihnen nur scheinbar getragenen Hauptgesims. Dieses
ist mit Triglyphen und doppeltem Zahnschnitt geschmückt und zieht sich
über den ganzen Bau hin, so dessen Breitenausdehnung betonend; in seiner
Mächtigkeit wirkt es als Abschluß gegen das Mansardendach. Sämtliche Fenster
, wobei die des Hauptgeschosses sich durch größere Höhe von denen des
Erdgeschosses auszeichnen, haben geraden Sturz und sind mit einem profilierten
, ausladenden Rahmen werk umgeben. Letzteres endigt unten in zwei konsolenartigen
Platten aus, an welche sich im ersten Stock Tröpfchen, im zweiten
Blattwerk und Tröpfchen, ebenfalls konsolenartig verwendet, anschließen
. Oben ist dieses Rahmen werk einmal abgetreppt. Die Form dieser Abtreppung
erscheint in vier verschiedenen Ausführungen. Es besteht hierin nicht
nur ein Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Stock, sondern auch innerhalb
der einzelnen Geschosse ist die Form dieser Treppe verändert, je nachdem
es sich um Fenster der Risalite oder der Zwischenteile handelt. Die durch
diesen getreppten Teil der Umrahmung geschobenen Keilsteine weisen im ersten
Stock drei Schnitte, im zweiten Masken und Blattwerk als Schmuck auf.
Darüber legt sich im Erdgeschoß eine gerade, gesimsartige Abdeckplatte, im
Hauptgeschoß in den Risalitteilen ein flachrunder, in den Zwischenteilen ein
im Vorhangbogen gehaltener Giebel. In der Mittelachse des Gebäudes liegt
das von verkröpften Pilastern flankierte Portal. Es schließt im Korbbogen.
Sein maskengeschmückter Keilstein ist zugleich die mittlere der drei Konsolen,
welche die darüber befindliche, elegant umrissene Balkonplatte stützen. Die
beiden äußeren Konsolen zeigen Hirschköpfe, welche aus Netzen hervorschauen
. Mit den reichen Bewegungen seiner zierlichen Ranken ist das schmiedeeiserne
Balkongitter ein selten schönes Dekorationsstück des Rokoko. Die

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