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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0248
Staufenburg wurden für brauchbar befunden und nach Offenburg gebracht.
Schon am 25. Juli 1715 berichtete der Amtmann wegen der Zimmerarbeit. Er
schrieb, „daß der hiesige Zimmermann, um deßwillen, daß es ein französisches
Dach, also eine ihm etwas unbekannte Arbeit sei, sich nicht gern auf einen
Accord einlassen will". Der Amtmann schlug daher der Hofkammer vor,
„daß der sämmtl. Holzbau im Taglohn befördert werde, indem nach Ueber-
schlag dem Meister des Tags 40 kr. und einem Gesellen 32 kr. zu bezahlen wären
, und zu mehrerer Beschleunigung 11 Gesellen sammt dem Meister arbeiten
würden, so hätte man Hoffnung, den Bau in 40 Tagen zu perfektionieren und
würde des täglichen Lohnes etwa 50 fl„ ja vielleicht 100 fl. ersparen; doch
müßte man von Seiten der Hofkammer den herrschaftl. Zimmermeister Josef
Bildstein dazu geben und durch dessen Antrieb die Gesellen zur Arbeit anhalten
lassen". Die Einwilligung hierzu geschah sechs Tage später. Am 26. November
1715 berichtete Rohrer, daß das Hauptgebäude aufgeschlagen, so daß
es „innerhalb 14 Tagen eingelattet und bedeckt sein kann"; die Nebengebäude
sind noch nicht so weit, es wird noch an ihren Fundamenten gearbeitet.
„Das große Portal mitten im Bau ist noch nicht angefangen; da das Gebäude
einen so schönen Prospekt bekommt, wird um Verordnung gebeten, ob nicht
dieses Portal etwas schöner als das projektierte hergestellt werden solle, damit
die Steine dazu gebrochen und gehauen werden können."

Die nächste Nachricht datiert erst vom 2. März 1717. Amtmann Bree machte
der Hofkammer folgende Meldung: „Die raue Mauerarbeit am Amthofbau
ist fast alle fertig, und Maurermeister Dominik Elmerich dringt auf Bezahlung
und Abmessung und Liquidierung, welch letztere der hochfürstl. Baumeister
Rohrer zu Stande bringen soll". Diese Abmessung, der ein unparteiischer
Meister beiwohnte, fand alsbald statt. Dann fehlen die Nachrichten bis 1751.
In diesem Jahre fand eine kleine Reparatur im Dach werk statt. 1756 im Juni
erfolgte ein Vorschlag an die Hofkammer, 2 500 fl. von vorhandenen Geldern
„zur Herstellung und vollständigen Ausbau des fürstlichen Amthauses zu verwilligen
". Die Hofkammer bestimmte, daß diese Summe „zum Portal des
Amthauses und aus einem Rest das sonst höchstnöthige verwendet werden
möge, und beantragt, den fürstl. Architekten Krohmer zu beordern, um den
Augenschein zu nehmen und Überschlag zu machen. Riß und Bauprojekt sowie
Ueberschlag wurde vorgelegt und genehmigt, nur wurden zwei projektierte
Figuren, „welche nicht gar wohl herauskommen", ausgelassen". Da
diese 2 500 fl. nicht ausreichten, wurden im Frühjahr 1758 noch weitere
750 fl. gefordert, welche alsbald bewilligt wurden.

Als Ergebnis dieser Aktenzitate steht fest, daß der Bau in der Hauptsache in
den Jahren 1714 bis 1717 nach den Plänen Michael Ludwig Rohrers erstellt
wurde. Das fehlende Mittelstück, aus Portal, der Tür darüber mit Balkon,
dem Wappen und dem mittleren Fenster im Giebelbau bestehend, wurde erst
in den Jahren 1756 bis 1758 hergestellt. Es ist das Werk des angeblich im
nahen Bohlsbach gebürtigen, späteren markgräflichen Hofbaudirektors Franz

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