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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0272
1. Burgen zum Schutz des dreiteiligen Fährsystems

Um den Übergang über den Rhein zu sichern, brauchte die Stadt Straßburg
auch feste Plätze, Schutzburgen, auf dem rechten Rheinufer. Da das Fährsystem
dreiteilig1 war, waren sie auch an 3 Orten erforderlich: eine in Hundsfeld
für die Ablegestelle, eine bei Jeringheim-Kehl am Schloßjockelskopf für die
Anlege- und Ablegestelle und eine in Auenheim für die Anlegestelle.

Mit dem Bau der „Langen Bruck" im 14. Jahrhundert wurden die Fähren
nicht mehr benötigt. Ihre Schutzaufgabe war hinfällig geworden. So verfielen
die Burgen, und der ostwärts fließende Rhein verschlang ihre Gebäude.

Die Burg Hundsfeld

Im Mittelalter gab es ein Dorf Hundsfeld mit Pfarrkirche, das ab 1482 vom
Rhein überschwemmt und 1580 von den Grafen von Hanau aufgegeben wurde.

Ein Straßburger Geschlecht, die Herren von Hunesvelt (Hundsfeld), ist im 11.
und 13. Jahrhundert als Besitzer der Tiefburg Hundsfeld bezeugt. Wann sie
erbaut wurde, ist unbekannt. Sie diente den im Hafen auf Abfahrt wartenden
Fähren als Schutz. Außerdem müssen Aufenthaltsräume für die Fähr- und
Fuhrknechte sowie Stallungen für die Treidelpferde vorhanden gewesen sein.
Im sog. kleinen Fährsystem war die Anlegestelle für die Hundsfelder Fähren
auf der Straßburger Seite der sog. Vestenweg. Im sog. großen Fährsystem war
Endstation das im letzten Krieg zerstörte und heute wieder aufgebaute Zollgebäude
an der Rabenbrücke. Die Burg wurde vermutlich zu Ende des 13. Jahrhunderts
vom Rhein durch die Hochwasser allmählich vernichtet.

Der Schloßjockelskopf bei Jeringheim2

Jeringheim, ein mittelalterliches Dorf mit Pfarrkirche, lag unmittelbar am
Rhein im Räume der Kinzigmündung. In seiner Nähe war der Schloßjockelskopf
mit seinem Schloß.

Eng mit der Aufgabe von Hundsfeld dürfte auch die des etwas legendären
Schlosses des „Jakob am Schloßjockelskopf" gewesen sein. Erhalten blieb
von ihm nichts. Doch ist in alten Plänen der Stadt Straßburg mitten im Rheinstrom
eine Insel z.T. als „Schloß Jockels Kopf" eingezeichnet, und noch
heute ist hart am Rhein im Meßtischblatt auf der Höhe des Stadtteils Kronenhof
das Gewann „Schloßjockelshof" eingetragen.

Es könnte sein, daß ein festes Gebäude3 vor der Ostwärtswanderung des
Rheins bis 1360 den Schutz der An- und Ablegestelle Jeringheim (Fahr zu den
Hunden4) übernommen hatte. Damals war es hier nur mittels einer Gierfähre
möglich, unter Ausnutzung der Strömung nach Rupprechtsau (Hundsgießen)

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