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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0274
zu gelangen. Beim Giersystem fuhren die Fähren durch Schrägstellung ohne
fremde Hilfe stromabwärts dem andern Ufer zu.

Auenheim (Hundsmatt)

Bei und in Auenheim muß die Anlegestelle für die große Fähre von Straßburg
(Alter Zoll, Rabenbrücke) und für die kleine Fähre von Rupprechtsau gewesen
sein. Es gibt zwei Möglichkeiten in und um Auenheim:

Zum ersten befindet sich in der heutigen Kirche ein massives sehr altes Fundament
(6 x 6 m lang, 0,90 m Durchmesser stark) und ein merowingisches Kindergrab
, mit römischen Dachziegeln eingefaßt. Das Fundament im Westen
der Kirche, also hart an Rhein und Kinzig, könnte einen Wachturm in römischer
und in merowingischer Zeit getragen haben. Für die Anwesenheit der
Römer, möglich als Schiffsanlegeplatz, spricht auch ein römischer Weg vom
Gewann Hundsmatt in Richtung Bodersweier (Hochgestade). Außerdem gibt
es noch mehrere römische und merowingische Fundstellen.

Ein burgähnliches Gebäude mit den notwendigen Stallungen für die Treidelpferde
war sicher schon sehr früh bei Auenheim vorhanden. Auch hier hat der
Rhein im 13. Jahrhundert einen ganzen Ortsteil verschlungen. — Die Fahrt
vom Alten Zoll in Straßburg nach Auenheim erfolgte über den Rhein im Giersystem
.

2. Schutzburgen für die ,,Lange Bruck"

Nachdem es Straßburg gelungen war, zur Zeit des Interregnums adelige Herren
und Ritter aus Straßburg in einem Condominat mit der Herrschaft von
Kehl-Sundheim und Rappenhof (Niederweiler) einzusetzen, war das rechte
Rheinufer zum Bau einer Brücke gesichert.

Nachdem 1333 und 1370 aus militärischen Gründen eine Schiffsbrücke gebaut
worden war, hatte man 1388 im sogenannten „Achtkrieg" eine feste Jochbrücke
errichtet. In diesem durch den englischen König veranlaßten und von
Kaiser Wenzel verhängten Achtkrieg versuchten nun natürlich alle Gegner
und Neider Straßburgs, besonders die Lichtenberger, der Bischof von Straßburg
, der Markgraf von Baden und der Graf von Württemberg die Brücke zu
zerstören. Es gelang ihnen nicht. Straßburg ging zum Gegenangriff über und
errichtete nun Schutzburgen an strategisch wichtigen Stellen auch schon weit
vor der Brücke im Süden, Osten und Norden der Condominatsgemeinde Kehl-
Jeringheim-Sundheim. Man kann also ziemlich genau feststellen, wann die
Schutz- und Zollburgen errichtet wurden.

Daß die „Lange Bruck" aus allen Richtungen die Straßen auf sich ziehen würde
, ist einleuchtend. Wenn diese Straßen nach Kehl nun auch noch eine oder

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