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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0281
legt, die die Kaiserlichen bei ihrem Abzug nicht zerstört hatten. Dies holten
dann die Bayern 1643 unter Johann von Werth nach, und noch 1650 ist vom
„verbrandten Schloß" die Rede, das im Jahr darauf wiederhergestellt wurde.
Ein neuer Marstall wurde 1663 errichtet, jedoch außerhalb des Schlosses. Von
seiner Fassade sind zwei Schwibbogen jetzt als Innenwand im Anwesen
Pfister/Schoch erhalten. Als Dekor sind die Flach bögen mit Diamantquader-
Reihen besetzt; sie gehören etwa ins letzte Drittel des 16. Jahrhunderts. Nach
der Zerstörung 1679 wurde hier dem Amtmann eine Notunterkunft eingerichtet
.

Ein im Jahr 1666 nach dem Tod von Reinhard IL aufgestelltes Inventar enthält
Einzelheiten über das Schloß und nennt u.a.: untere Wohnstube,
Kammer und Küche, Verhörstube „des Herrn Gemach gegen das Obertor",
im Flur 11 Mörser, Kugeln und 10 Doppelhakenbüchsen, im neuen Bau über
dem Einfahrtstor Stube (mit Hirsch- und Rehgeweihen geschmückt), Kammern,
Schänkstube, Schlafräume u.a. Zum Schloß gehören weiter der Marstall, das
obere und untere Tor mit Torhäusern, Burggraben, der Hofgarten, Finkengarten
, Schaffneigarten usw. Marschall Turenne baute Willstätt 1675 zum
Hauptquartier aus und restaurierte und befestigte die Anlagen. 1677 wurde
das Schloß abgebrannt, im gleichen Jahr wie die Burg Lahr. 1680 diente es
wieder notdürftig seinen Aufgaben als Sitz des Amtes. Unter Melac wurden
1688/89 Bollwerk, Wälle und Gräben beseitigt und das Schloß endgültig unbewohnbar
gemacht. Dorfhäuser entstanden an seiner Stelle.

Besitzverhältnisse

Die erstmals 1318 erwähnte Burg war im Besitz der Lichtenberger und diente
der Sicherung des als bischöfliches Lehen oder durch Kauf erworbenen südlichen
Teils des lichtenbergischen Territoriums, während die 1293 angelegte
Burg Lichtenau den nördlichen Teil schützte.

Durch Teilung des Besitzes kam Willstätt 1335 an Hanemann (Johannes II.)
von Lichtenberg. Er räumte die Burg zeitweise der Stadt Straßburg ein und
überließ das Lehen 1346 seinem Sohn Heinrich III. (gest. 1379), der die Burg
bewohnte. Seine Frau Agnes verzichtete 1359 auf ihren Anteil zu seinen
Gunsten.

Um den von Hanemann beabsichtigten Verkauf der Burg an Straßburger Ritter
zu verhindern, nahm der Schwiegersohn Heinrich von Geroldseck sie 1372
in Besitz. Der Lichtenberger jedoch überließ die Burg dem Lehnsherrn
Bischof Lamprecht von Burne als Unparteiischem zur Entscheidung. Durch
dessen Vermittlung kam der Verkauf von „Wilstette der Flecken mit der
Bürge und Mühlen mit dem Buhofe" dann doch zustande.

1377 trat Heinrich III. von Lichtenberg den Besitz ab an seinen Vetter Heinrich
IV. (gest. 1393), um die der Schwester zustehende Mitgift aufzubringen,

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