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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0290
Über die Burganlage selbst sind, was Entstehung, Größe und Gestalt betrifft,
keine weiteren Angaben bekannt.

D. Kauß weist diesen Burgstadel als ehemaligen Familiensitz dem einflußreichen
Bürgergeschlecht der Herren von Müllenheim zu, die im 12., 13. und
14. Jahrhundert als Lehensträger des Bischofs von Straßburg, Münzmeister
und Ratsherren nachzuweisen sind. Sie gehörten zu den reichsten Bürgern der
Stadt und hatten im 13., 14. Jahrhundert und später außer in Müllen auch Besitzungen
in der benachbarten Gemarkung Rohrburg.

Literatur:

D. Kauß, 600 Jahre St. Ulrich in Müllen, in: FDA 93/1973, S. 238—259. Die Urkunde von 1384
(GLA 9/43a) ist nach D. Kauß a.a.O., S. 241 zitiert.

Die Rohrburg bei Altenheim (53)

Wilhelm Marx

Gemeinde Neuried, ehemalige Gemeinde Altenheim, Ortsteil Müllen
Name: curia Wilre apud Altheim (1300), Rorburg (1339)

Etwa 800 Meter nördlich von Müllen am linken Ufer der Schutter lag früher
eine kleine Wasserburg, die Rohrburg. Das umgebende Gewann gleichen Namens
war bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts eine selbständige Gemarkung
mit drei Freihöfen, einer Mühle und einigen Gehöften. Die Gemarkung
mit Häusern und Burganlage trug bis 1339 den Namen „Wilre". In diesem
Jahr kam für „Wilre" zum ersten Mal der Name „Rohrburg" auf1; der
frühere Name verschwand noch im gleichen Jahrhundert.

Die Wasserburg lag auf einem kreisrunden, künstlichen Hügel und war von
einem über 10 m breiten ebenfalls kreisrunden Graben umgeben. Die Anlage
wird zum ersten Mal angedeutet in einer Urkunde von 1317, als Erkenbold
von Schopfheim mit seinen beiden Brüdern die Hälfte seiner Güter in „Wilre"
verkaufte: „der halbe Bühel vnd der halbe vor Hof vnd den vssern hof, als er
geteilt ist vnd zweene Graben vmbe die vorhöve beide vnd der halbe Boum-
garten . . .2"

„Nach einer wahrscheinlich um 1700 gefertigten Zeichnung im GLA in Karlsruhe3
stand ein fast quadratischer Bau von 8 m Seitenlänge auf der genannten
kreisrunden Erhöhung, zu der man auf 24 Stufen hinaufstieg. Das Schlößchen
hatte, nach der Dicke der Mauern auf dem Plan zu schließen, nur wenige
Stockwerke. Stallungen und Meierwohnungen müssen außerhalb des Grabens
gewesen sein4." Der Zugang zur Burg war von Norden her, vom heutigen Weg
Rohrburg-Müllen kurz vor der Schutterbrücke abzweigend; im Osten stand
der genannte Burggraben mit der benachbarten Schutter in Verbindung.

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