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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0303
bevor sie an eigene Wohnungen denken konnten, als Patronatsherren sich
dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Kirchen und Pfarrhäuser widmen. Allmählich
erst entstanden dann in schlichter Einfachheit im Dorf Diersburg, das
nach dem Krieg ins Vordertal verlegt wurde, mehrere Röderhäuser.

So baute der Nachfolger des Franz Sebastian im Seniorat Georg Friedrich
1659 den später so genannten Philippshof, das Haus, das jetzt noch von der
Familie Roeder bewohnt wird. Es liegt an der Verbindungsstraße nach Oberschopfheim
und am Talbach, ist als Fachwerkhaus gebaut und wird im Dorf
oft „das Schlößle" genannt.

Der Erbauer starb kinderlos, und seine Witwe verkaufte das Haus an den
nachfolgenden Senior Jörg Wolf. Die Franzoseneinfälle in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts brachten viele Plünderungen. Daher verkaufte Jörg Wolf
alle seine Besitzungen in Diersburg und zog nach Straßburg, wo er 1698 starb.
Sein Sohn Egenolf Friedrich kaufte als neuer Senior das Haus zurück, es wurde
auch von dessen Sohn Franz Ludwig bewohnt, dessen Witwe es 1757 an
Christian Ernst verkaufte. Dieser hat das Haus umgebaut im selben Jahr.
Nach dessen Tod kauft Philipp Ferdinand das Haus und baut es noch einmal
um — nach ihm wurde es dann „Philippshof" genannt bis auf den heutigen
Tag. Von ihm ging es 1820 auf den Sohn Philipp über und 1846 auf dessen
Sohn Felix Wilhelm, der kinderlos 1891 starb. Am 18. 2. 1892 wurde das Majorat
„Haus Diersburg" errichtet und am 28. 4. 1892 vom Großherzoglichen
Haus bestätigt. Der Philippshof und das nun damit verbundene Majorat ging
von Felix Wilhelm an dessen Vetter Egenolf über, dessen Nachkommen bis
auf den heutigen Tag im Besitz von Haus und Majorat sind.

Das Schloß Diersburg (59)

Josef Bayer

Gemeinde Hohberg, ehemalige Gemeinde Diersburg

Name: Stein zu Tiersperc (1197), Diersberc (1259). Die Silbe Dier- hängt zusammen
mit mhd. tier = wildes Tier, spez. Reh, auch Hindin.

Etwa in der Mitte des vom Talbach durchflossenen engen Tales liegt auf einem
mäßig hohen felsigen Hügel die heute Schloß genannte Ruine Diersburg.

Man nimmt neuerdings an, daß die Burg im 11. Jahrhundert von einem elsäs-
sischen Baumeister erbaut worden ist, weil die Diersburg als einzige rechtsrheinische
Burganlage den elsässischen Burgen jener Zeit gleiche. Darauf soll
auch die Fundamentierung — sorgfältig gearbeitete mächtige Quader — und
die Fenster hinweisen. Nach dem Muster der Diersburg soll später die größere
Geroldseck gebaut worden sein.

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