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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0310
der Ettenheimer Amtmann Jakob Prosinger, wurde 1545 von Karl V. als „Ritter
Prosinger von Sternenberg" in den Adelsstand erhoben. Der letzte dieses
Stammes starb 1655. Eine Erneuerung von 1658 spricht von einem ganz neuen,
nach dem Dreißigjährigen Krieg wohlerbauten, von Mauer und Wassergraben
umgebenen Haus; außerhalb steht ein großer Meierhof. Das Sternenberggut,
das früher auch dem Kloster Wittichen gehört hatte, bestand unter wechselnden
Eigentümern, zuletzt Baden-Durlach, bis 1791, als Gebäude und Liegenschaften
versteigert wurden. Der 131 Klafter lange, 30 Schuh breite und 8 Schuh tiefe
Wassergraben des abgerissenen Schlößchens wurde von den Bürgern gegen einen
Freitrunk eingeebnet, die Liegenschaften in 45 Losen versteigert.

Literatur:

F. Schleicher, Die Schlösser und Rittersitze von Oberweier, in: Orlenau 21/1934, S. 482—485; F.
Schleicher, Aus der Geschichte eines Pfarrhauses, in: Geroldsecker Land 16/1974, S. 138—146;
F. Schleicher, Die Sternenberghalle. Aus der Geschichte des Geroldsecker Adelslehens Sternenberg
in Oberweier und Friesenheim, in: Geroldsecker Land 24/1982, S. 200—207 ( = Teilabdruck
aus der Festschrift „Sternenberghalle Friesenheim", 1981).

Das Schloß von Heiligenzell (62)

Ekkehard Klem

Gemeinde Friesenheim (Ortenaukreis), ehemalige Gemeinde Heiligenzell

Name: Die ältere Namensform des Dorfes ist Ruotgeresvilere (1016), Rütgers-
wilre (1272). Seit dem 14. Jahrhundert setzte sich der Name Heiligenzell
durch.

Das Schloß von Heiligenzell (das „Schlößle") liegt inmitten eines großen
Obstgartens am Berghang östlich der Dorfmitte. Bis 1803 gehörte es zum Kloster
Schuttern, das viele Felder und Reben im Ort besaß. Nach der Säkularisation
von Schuttern diente das Gebäude über 100 Jahre als Fabrik und erlitt so
großen Schaden. In jüngster Zeit erfuhr es eine gründliche Renovation. Seitdem
besitzt das Dorf wieder ein beachtliches Kulturdenkmal, das als Kulturzentrum
benützt wird.

Das Schlößle, ein dreistöckiger Massivbau, stammt im wesentlichen aus dem
18. Jahrhundert. Es besteht aus 2 Teilen, die im rechten Winkel aneinander
angeschlossen sind. Darüber sitzt ein Dachreiter an der Durchschneidungsstelle
der beiden Gebäudeteile. Das schlichte Äußere zeigt keine Verzierungen und
keine baulichen Besonderheiten außer dem Hauptportal. Dieses wird eingerahmt
von 2 Lisenen auf hohem Sockel. Auf dem Kranzgesims darüber stehen
2 Rocaille-Vasen, die das Wappen des Klosters und des Abtes Placidus Bach-
eberle, des letzten Abtes von Schuttern, umgeben. Ein weiteres Wappen findet
sich an der Südseite über dem Eingang zur Schloßkapelle. Von der Inneneinrichtung
des Klosters wie auch der Kapelle blieb nichts erhalten. Dieser verlieh

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