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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0320
Reiche Grabbeigaben und ein burgundischer Monolith-Sarkophag des
7. Jahrhunderts künden von dem Adelsgeschlecht, das hier im Dienst der
fränkischen Krone die ehemals römischen Areale — jetzt Königsgut — überwachte
. Zeittypisch finden sich in Burgheim benachbart: Königshof, Herrenkirche
und Kloster (Schuttern). Lange vor der Erbauung der Tiefburg Lahr
war die Burg über Burgheim bedeutungslos geworden, das Adelsgeschlecht
blieb jedoch der Landschaft treu. Als Walter I. von Geroldseck einen Teil des
Giesen und Kuhbach im Jahre 1272 dem Abt von Schuttern für das Seelenheil
seiner Söhne schenkte, reichte er weiter, was er von seinem Vorfahr Herman-
nus ererbt hatte, denn dieser hatte es bei der Weihe seiner Kirche (1035) vom
Bischof Wilhelm erhalten. Von der wohl ältesten Herrenburg der Ortenau
selbst künden heute nur noch die Gewann-Namen Burgbühl und Burgstall.

Literatur:

K. List, Der merowingische Königshof Burgheim und sein Herrengeschlecht, in: Geroldsecker
Land, 20/1978, S. 133—144; A. Ludwig, Die Burg zu Burgheim, in: Ortenau 21/1934, S. 494—495.

Die Burg Altgeroldseck auf dem Rauhkasten (64)

Karl List

Gemeinde Seelbach (Ortenaukreis), ehemalige Gemeinde Schönberg

Auf der Höhe 604 in einer Entfernung von 1750 Meter Luftlinie nördlich der
Burgruine Hohengeroldseck befinden sich Mauerreste einer abgegangenen
Burg. Der Öffentlichkeit kam diese Burg erneut ins Bewußtsein, als der Lahrer
Zimmermeister Karl Langenbach kurz vor dem ersten Weltkrieg beim Bau eines
Aussichtsturmes auf frühes Mauerwerk stieß. Fundamentmauern wurden
bei näherer Untersuchung aufgedeckt, die eine Fläche von nur ca. 460 Quadratmetern
umschlossen. Die damalige Untersuchung blieb unvollständig,
denn das fehlende Ostfundament konnte auf eine Länge von 22 Meter im Jahre
1953 nebst den schon bekannten Mauerzügen eingemessen werden. Schon
F. X. Steinhart hatte 1917 die nördliche Schildmauer der kleinen Burg in ihrer
ganzen Ausdehnung und mit 3,60 m Breite eingemessen. Die gefundenen
Mauern bestehen aus dem anstehenden Porphyr, doch Gewändsteine und
Eckquader sind aus rotem Sandstein gearbeitet, was spärliche Funde bezeugen
. Aber die Bearbeitung dieser Quader, die „geflächt" sind, verweist die
kleine Burg in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Der Fund eines Gewändestücks
, von einem Portal stammend, mit einem Diamantfries besetzt, bestätigt
die frühe Erbauung. Die Steilhänge im Osten, Süden und Westen gestatteten
nicht einen umschließenden Wallgraben. Doch vor der starken Schildmauer
war der Höhenrücken tief durchstoßen, so daß die Burg hier nur über eine
Zugbrücke zu betreten war.

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