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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0321
Der Gesamtbefund ergab, daß der Palas mit seinen Wohnräumen die Hälfte
des umbauten Südteils einnahm. Zwischen Palas und der starken Schildmauer
im Norden befand sich der innere Hof von ca. 10 auf 12 Meter Weite, im
Westen begrenzt von Stallungen und dem Brunnenhaus, welche durch die
westliche vorspringende Schildmauer abgedeckt waren. Die breite Schildmauer
wurde natürlich im oberen Teil durch einen Wehrgang gekrönt. Darüber hinaus
ließ der Befund erkennen, daß die Burg nicht durch kriegerische Ereignisse
oder Brände zerstört wurde, sondern wohl von ihren Besitzern aufgegeben
und abgetragen worden war. Nach der gewaltsamen Zerstörung einer Burg
finden sich nicht nur viele gut bearbeitete Werkstücke, Ziegel und auch Hausgerät
; vor allem zeigen Brandspuren und Ziegelbruch gewaltsame Untergänge
an. Hier aber sind gute Werksteine fortgetragen; auf der Hohengeroldseck
finden wir solche Spolien vermauert. Damit beantwortet sich schon die längst
fällige Frage nach den Herren dieser frühen Burg.

Ein Schutzbrief des Papstes Innozenz II. für das Kloster Gengenbach aus dem
Jahre 1139 weist daraufhin, daß der vierte Teil des „Castrum Gerolteshecke"
dem Kloster gehöre. Da zu dieser Zeit die Burg Geroldseck auf dem Schönberg
noch nicht existierte, handelte es sich um unsere Rauhkastenburg, die ein
Kerolt (= Gerold) sich zu Beginn des Jahrhunderts auf dieser unwirtlichen
Höhe zum Schutze seiner Silbergruben an den Südwesthängen des Bergmassivs
errichtete. Seit dem 11. Jahrhundert nennen sich die großen Geschlechter nach
ihren Burgen, auch die Geroldsecker, die nun mit den guten Werksteinen auch

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