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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0334
Die Hohengeroldseck: Federzeichnung von H. J. Chr. von Grimmelshausen (?)
1645. Repro: J. Mühlan

Die Schicksale der Burg selbst nach der Zeit Walter I. zeigen, daß diese ideale
Bergfeste in Gefahrenzeiten sich bestens bewährte. Davon ist noch zu berichten
. Als Diebold II. von Geroldseck von den üblen Gewohnheiten des „Krämerlegens
", also der Raubüberfälle auf fahrende Kaufleute, nicht abließ,
zogen im Jahre 1473 die Straßburger in das geroldseckische Land, verwüsteten
deren Schloß in Schuttern und belagerten anschließend die Burg Hohengeroldseck
. Die Straßburger schössen hinein, vermochten aber nicht einzudringen
und mußten ohne jeden Erfolg wieder abziehen. Aber im Jahre 1486, als der
Geroldsecker versuchte, sich aus der Erbdienstschaft der Pfalz zu lösen, hatte
er dem Pfalzgrafen die von diesem längst erwünschte Gelegenheit gegeben, die
Geroldsecker Lande an sich zu reißen. Mit großer Übermacht rückte der
Pfalzgraf Philipp an, umschloß die für unüberwindlich geltende Bergfeste und
begann eine langandauernde Belagerung. Am 1. Sept. des Jahres kam der
Kurfürst mit 1600 Pferden und Geschützen selbst vor die Burg. Die Beschießung
begann. Dem großen Geschütz war nicht zu widerstehen, die Burg
mußte übergeben werden.

In der Burg befanden sich nur 22 Ritter und etwa 70 Bauern als Verteidiger
von über 250 Meter Ringmauern. Der Pfalzgraf aber hatte 1800 Reisige, 400
Fußkämpfer, 250 Schweizer, 1600 Knechte, dazu 359 Ritter und Edelleute
aufgeboten. Insgesamt waren es mit Gefolge 8009 Mann auf seiten der Belagerer
. Während in der Burg keine Pulverwaffen vorhanden waren, dienten den

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