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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0340
das Königreich Sizilien ein. Konrad von Lützelhardt eroberte in den Abruzzen
große Teile dieser Landschaft. Bald aber mußte sich der Kaiser aus dem sizi-
lianischen Reich zurückziehen und ließ an einzelnen Plätzen Besatzungen zurück
, so in Capua Konrad von Lützelhardt. Die Stadt fiel durch Verrat.
Konrad von Lützelhardt konnte sich in die Burg zurückziehen, bis ihn der
Hunger zur Kapitulation zwang. 1192 begleitete er Kaiser Heinrich VI. nach
Frankfurt/Main und wurde noch im selben Jahr zum Markgrafen von Tus-
zien (Toscana) berufen. Im Jahre 1193 übernahm er den Oberbefehl des Landheeres
, nachdem Berthold von Künsberg (Hoh-Königsburg) gefallen war. An
der Seite des Kaisers zog er 1194 in Palermo ein. Im Jahre 1195 wurde er von
Kaiser Heinrich VI. zum Markgrafen von Molise ernannt. Konrad von Lützelhardt
hatte sich im Jahre (1190?) in eine italienische Hochadelsfamilie eingeheiratet
. Seine Frau Maria de Palena schenkte ihm zwei Söhne, Konrad und
Aginolf, und zwei Töchter. Konrad von Lützelhardt scheint 1196/97 verstorben
zu sein.

Sein Sohn Konrad III. zog dem König, dem späteren Kaiser Friedrich II. zwischen
1212 und 1220 nach Deutschland nach und besuchte dabei auch Blutsverwandte
. Ob er auf der Burg Lützelhardt/Seelbach war, läßt sich nicht nachweisen
. 1128 fiel Konrad III. von Lützelhardt, der sich Konrad de Lucinardo
nannte, mit Rainald von Urslingen in den Kirchenstaat ein. Im Jahre 1229 fielen
beide beim Kaiser in Ungnade, und Konrad von Lützelhardt wurde im
Jahre 1233 als Rebell eingestuft. Der Papst konnte eine größere Bestrafung
abwenden. Nachdem der uneheliche Sohn Adenulf 1254 von Papst Innozenz
IV. für ehelich erklärt worden war, wurde er mit der Rocca de Caramanico
belehnt. Auch nach 1254 tauchen in Italien Herren mit dem Namen Lucinardo
auf. Die Verwandtschaftsverhältnisse lassen sich aber nicht eindeutig klären.

Die Sage berichtet, wie Walter von Geroldseck von Diebold von Lützelhardt
gefangengenommen und in einem tiefen Turm gefangen gehalten wurde, wie
er sich mit Hilfe des Turmhüters befreite und danach mit seinen Freunden die
Burg eroberte und verbrannte.

Literatur:

K. Hammel, Lützelhardl, in: Ortenau 21/1934, S. 511—526; Die Burg Lützelhardt über
Seelbach/Lahr, hrg. von der kath. Pfarrgemeinde/Bildungswerk Seelbach 1979; H. Kast, Burg
Lützelhardt. Architektur und Ausgrabungen unter Karl Hammel, in: Geroldsecker Land,
6/1963/64, S. 20—30; Seelbach im Schuttertal. Hrsg. von der Gemeinde Seelbach. Marktflecken
und Luftkurort im Geroldsecker Land 1179—1979; K. Schubring, Die Herren von Lützelhardt.
Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 40/1981, Stuttgart; D. von der Nahmer, Die
Reichsverwaltung in Toscana unter Friedrich I. und Heinrich VI. Aalen 1965; A. Antonow, Burgen
des südwestdeutschen Raumes im 13. und 14. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung
der Schildmauer. Bühl 1977. (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i.Br.
N. 40); ders., Planung und Bau von Burgen im süddeutschen Raum. Frankfurt/Mai 1983.

Anmerkungen:

1 Chr. Bühler, Graf Gerold und die frühe Geschichte der Herrschaft Geroldseck, in: Geroldsecker
Land 15/1973, S. 94—98

2 K. Hammel, Lützelhardt, in: Ortenau 21/1934, S. 525—526

3 U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik. Berlin 1981

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