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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0342
Der bis heute im Gelände ablesbare alte Grundriß, das Quadrat mit den Rundtürmen
an den Ecken, wiederholt genau in nur wenig kleinerem Maßstab die
Lahrer Tiefburg von 1218/20. Die Vermutung lag nahe, daß auch Dautenstein
eine staufische Anlage sein könnte. Eine Sondierungsgrabung (G. Finkbeiner)
legte im Dezember 1977 zwischen südöstlichem Turm und gerader Grabenmauer
mehrere Lagen stattlicher, gut erhaltener Bossenquader frei, die in Art
und Größe denen in Lahr gleichkommen und ebenso mit vielen Steinmetzzeichen
versehen sind. Leider konnten die Grabungen bisher nicht fortgeführt
werden. Es besteht aber Grund zu der Annahme, daß Dautenstein wie die
Lahrer Tiefburg eine bedeutende Wehranlage war und nicht bloß die unwichtige
Burg eines kleinen Dienstmannes.

Dautenstein bekommt, wie die Burgen Lahr und Schwanau, Sinn als Teil einer
Festungslinie der Staufer, die die Verbindung ihrer Besitzungen im Elsaß und
in Schwaben kontrollierte und dabei das untere Schuttertal dem unteren Kinzigtal
vorzog. Es beherrschte im Schuttertal die Abzweigung vom und zum
Kinzigtal. Die Kontrolle dieser Paßstraße hat aber auch die gerade damals
noch stark ausgebaute Burg Lützelhard ausgeübt: das tatsächliche Verhältnis
dieser beiden starken, in Sichtweite beieinander liegenden Burgen bleibt demnach
zu klären, eine schwierige Frage bei der Dunkelheit der Quellen. Die
Burg Lahr ist nach 1218 gleich nach dem ersten Aufenthalt von Friedrich II. in
Deutschland und am Oberrhein entstanden. Wenn wir Dautenstein etwas
später ansetzen, könnte der Kaiser bei seinem zweiten Aufenthalt um 1235 den
Bau in die Wege geleitet haben. Er kam damals über die Alpen, um die Revolte
seines Sohnes, des Königs Heinrich (VII.), niederzuschlagen. Auf seiner
Seite stand bei uns vor allem sein Sachwalter, der Markgraf Hermann V. von
Baden, auf der des Königs Graf Egino von Urach/Freiburg, der Schultheiß
Konrad von Offenburg, die Burg Ortenberg und wohl auch der Lützelharder
als alter zähringischer Vasall. Die Burg Lützelhard, eben erweitert, könnte
(vermutlich durch die Geroldsecker) im Verlauf oder in der Folge (bis
ca. 1240) dieser Auseinandersetzung ausgeschaltet und Dautenstein geschaffen
worden sein.

Der Name eines älteren Albrecht von Tutenstein erscheint um die Mitte des
13. Jahrhunderts an hervorragender Stelle in den Zeugenreihen vornehmlich
markgräflicher Urkunden. Der Adler im Dautensteiner Siegel mag sie als zäh-
ringische Dienstleute ausweisen, die schon länger im Seelbacher Raum waren,
oder wohl eher als Beauftragte der Staufer und der Markgrafen, die das neue
Dautenstein als Burglehen übernahmen. (Im schwäbischen Kernbereich der
Staufer liegt bei Neresheim ein Jagdschloß Duttenstein und in der Nähe eine
Ruine Tuttenstein. Von dort kam Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein 1515
als Pfandherr der Herrschaft Kürnberg nach Kenzingen.)

Die Heirat (vor 1285) eines jüngeren Albrecht mit Petrissa, der Witwe eines
Heinrich, gen. Zehe, brachte ihm die Herrschaft Bosenstein im Achertal ein

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