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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0352
chäologischen Klärung. Bislang sind noch keine eindeutigen Spuren festgestellt
worden. — Auch der Name Mahlberg gibt zunächst nur Hinweise auf die
Ursprünge der Burgstelle. Erst mit den Staufern nämlich läßt sich der Ort als
Gerichtsmittelpunkt belegen. Eine mittelalterliche Burg kann mit der Erstnennung
1232 als "castrum Malberg" dingfest gemacht werden; das in Zeugenlisten
genannte Geschlecht von Mahlberg (z.B. 1208. 1215 Merboto de Malberg
) dürfte aber schon eher eine Burg hier errichtet haben. Mit dem Jahr
1218, als Kaiser Friedrich II. auf Mahlberg für das Kloster Tennenbach ur-
kundet, gehen Burg und Stadt für 28 Jahre in Stauferbesitz über. In dieser
Zeit werden Umbauten und Befestigungen im Rahmen der Durchsetzung und
Sicherung staufischer Territorialpolitik wahrscheinlich. Materielle Basis für
die Annahme einer stauferzeitlichen Bauphase sind die gitterförmige Stadtanlage
und die Wehrmauer mit der Buckelquader-Außenschale. Ein Bericht anläßlich
eines Umbaus des Alten Schlosses von 1782, der „alte, schon vor mehreren
hundert Jahren umgestürzte, verschüttete und mit größter Mühe zertretene
Mauern" erwähnt, kann als weiteres Indiz für einen Vorgängerbau gewertet
werden.

//. Geroldsecker Bautätigkeit: Das Alte Schloß (die ,,Landschreiberei")

Vor allem die Geroldsecker haben das Aussehen des Alten Schlosses bestimmt
; das hohe Haus ist außer in Mahlberg auch in Landeck und Hohenge-
roldseck vorzufinden, den anderen geroldseckischen Hügelburgen. Die spätgotische
Tür der Hofseite mit dem Wappen der Geroldsecker (Querbalken)
und dem der Ebersteiner (Rose) weist auf den letzten Geroldsecker Besitzer
Heinrich III. (1377—1426) und dessen Heirat mit Ursula von Eberstein. Die
spätgotischen Formen des Eingangs machen die zeitliche Zuordnung kunsthistorisch
deutlich. Die Fensterbildung und die eingelassenen Steinbänke erinnern
ebenfalls an Hohengeroldseck. Urkundenbelege für die Bauzeit fehlen.
Obwohl der wohnliche Charakter des Gebäudes dominiert, darf dessen Wehr-
haftigkeit (Wehrmauer, Ziegelbelag auf dem Dachboden, Mauerstärke) nicht
unterschätzt und kann daher auch verantwortlich für den guten Erhaltungszustand
gemacht werden.

///. Das Barockschloß (Baden-Badisches Amtshaus) 17./18. Jhdt.

Mit dem Übergang der Herrschaft Mahlberg an die Baden-Badische Linie fällt
eine wichtige Bauphase auf dem Mahlberger Schloßberg zeitlich zusammen.
Offensichtlich hielten es die Baden-Badener für wert, ihr Oberamt mit einem
repräsentativen Amtshaus auszustatten. An den Portalen des Neuen Schlosses
schreiben als steingewordene Zeugen die bad. Wappenkartuschen die neue
Alleinherrschaft für 203 Jahre fest. Richtet man sich nach den identischen
Jahreszahlen an den Portalen, wurde der Bau um 1630 errichtet. Die Beschießungen
durch de Hasi (1641) und Johann v. Werth (1642) haben nur

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