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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0353
Teile, nie das gesamte Gebäude erfaßt — die hier berichtete „Schleifung" betraf
wohl nur die wehrhaften Teile der Gesamtanlage —, so daß zwar von
1646 bis 1814 von zahlreichen Instandsetzungen berichtet werden muß, jedoch
ein Neubau von Grund auf sich erübrigte. Ähnlich ist das Ausmaß der Zerstörung
durch die Truppen Ludwigs XIV. 1667 und der sich anschließenden Bautätigkeit
unter Markgräfin Sibylla Augusta nach den vorhandenen Quellen
einzuschätzen. Auf Markgräfin Sibylla ging dann auch die Initiative für die
Wiedererrichtung der Schloßkirche, der Katharinenkirche, zurück. Aufgrund
seiner exponierten Lage hatte das Schloß unter Kriegseinwirkung ebenso zu
leiden wie unter Naturgewalten. Entsprechende Baugesuche mit Kostenvoranschlägen
an die markgräfl. Herrschaft wurden oft abschlägig beschieden oder
mußten zurückgestellt werden (1708, Schreiben an das Oberamt von Mahlberg
). 1696 ermöglichte man die Vollunterkellerung, um die Weinvorräte vollständig
unterbringen zu können. (Gesuch von Amtmann Olisy). Mit einer
bastionsartigen Futtermauer wurde 1701 der südöstliche Steilabfall des Bergkegels
verschalt.

IV. Erhaltung der Bausubstanz (19./20. Jhdt.)

Das Geschlecht von Türckheim nahm mit der Baulast des Schlosses Mahlberg
wissentlich eine schwere Bürde auf sich. Die getroffenen Baumaßnahmen von
1832 bis zur Gegenwart lassen sich zwei Hauptzielen zuordnen: 1. Sicherung
der historischen Bausubstanz; 2. Ausgestaltung des Schlosses zu verbesserter
Wohnlichkeit. So verleiht die 1910 vorgenommene Veränderung der Raumeinteilung
der nun erweiterten Eingangshalle den Ausdruck größerer Offenheit
und Großzügigkeit.

Eine vergleichbare Wirkung sollten auch die Anbauten des Erkerturms auf der
westlichen Schmalseite (früher Altan) und der Veranda erzielen, wenn auch
kunstgeschichtliche Bedenken wegen des so erfolgten Stilbruchs angemeldet
werden können.

Herrschaftsgeschichte

I. Stauferzeit. Von 1218 bis 1246 gehörte Mahlberg zum staufischen Reichsgut
, war Sitz einer staufischen Schultheißenverwaltung und wurde 1241 neben
Offenburg, Ortenberg und Haslach als Reichssteuermittelpunkt genannt. Im
Zeitraum von 1246 bis etwa 1265 kann Mahlberg als ein Kristallisationspunkt
territorialer Auseinandersetzungen in der Ortenau angesehen werden, insofern
um den Besitz der Herrschaft sechs Rechtsansprüche im Widerstreit lagen
. Diese wurden erhoben 1. vom Bischof von Bamberg aus, zu dessen 1007
vom König geschenkten Ortenauer Besitz auch Mahlberg gehört haben muß,
da 1248 und 1263 ausgesagt wurde, daß die Burg Mahlberg bisher der Bamberger
Bischofskirche gehört habe; 2. von den Grafen von Freiburg als den

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