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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0396
bis zum Reichsschultheißen und „Reichsbaron"4. Meyershofen wurde wegen
seiner Verdienste 1695 vom Kaiser in den Reichsritterstand erhoben, verschaffte
sich 1696 als dazu notwendiges und „angemessenes Rittergut" das
„Alte, adeliche Stammhauß und Gueth Grebern" und konnte sich nun „Herr
Johannes von Meyershofen von und zu Grebern" nennen.

Vier Meyershofen-Generationen — drei stellten jeweils auch den Zeller
Reichsschultheißen — herrschten auf Gröbern.

Da der letzte Junggeselle war, ging das Gut nach dessen Tod 1823 an die
Schwester über und 1836 an den Vetter, den Fürstenbergischen Rentmeister
Johann Heinrich Fischer, später an seinen Sohn, bei dem Heinrich Hansjakob
oft zu Gaste war5.

1862 geriet Gröbern als „Handelsobjekt" in den Besitz von „Isaak Dreifuß,
Söhne, und Josef Zivi, Handelsmann". Im gleichen Jahr kaufte es dann das
„Kraichgauer adelige Damenstift", dem es heute noch gehört. Der Landbesitz
des Gröbernhofes reicht wie seit altersher quer durchs Harmersbachtal. Er ist
gekennzeichnet durch Grenzsteine, z.T. mit Wappen, Jahreszahlen und Buchstaben
.

Auch Sage und Roman befassen sich mit Gröbern: Im Stadtwald am Bisemle
steht ein Grenzstein mit Meyershofen-Buchstaben. Dazu erzählen die Waldarbeiter
: „Der Wald gehörte einst dem Meyershofen. Als der Sohn Schulden
machte, mußte der Vater dafür einstehen, und um sie zu bezahlen, verkaufte
er das Waldstück an die Gemeinde Zell." Dem Schriftsteller Kurt Scheid dient
in seinen Romanen „Die Eisenwand" (Kehl 1980) und „Das alte Gesetz"
(Manuskript) Gröbern unter dem Namen „Layergut" als Örtlichkeit für entscheidende
Vorgänge.

Literatur:

Fr. Disch, Gröbern, in: Ortenau 21/1934, S. 383—387; K. L. Hitzfeld, Turmburg Gröbern, in:
Ortenau 50/1970, S. 481—488; J. Schlippe, Das freiadelige Stammhaus, Schloß und Gut Gröbern
bei Zell am Harmersbach, in: Nachrichtenblatt der öffentlichen Kultur- und Heimatpflege
im Regierungsbezirk Südbaden. 8. Jahrgang 1957, S. 31—35; B. Schwarz, Der Gröbernhof bei
Zell a. H., in: Ortenau 14/1927, S. 49—55; T. Wussler, Die Geschichte des Gröbernhofes. Preisgekrönter
Schüleraufsatz im Rahmen der Bildstein-Stiftung. 1982, Manuskript. Archiv der Ritter-
von-Buß-Schule Zell; Fr. Disch, Die Reichsstadt Zell und das „freiadelige Gut Gröbern", in:
Chronik der Stadt Zell am Harmersbach. Lahr 1937, S. 399; M. Hildenbrand, Einleitung zur
Neuauflage von „Der Leutnant von Hasle". Haslach 1978, S. 11.

Anmerkungen:

1 Instrumentum von 1754: Auszug bei J. Schlippe, a.a.O., S. 32

2 G. Neuwirth, Festschrift zum 250jährigen Jubiläum des Kraichgauer adeligen Damenstiftes.
Karlsruhe 1968, S. 41

3 Fr. Disch, Der Leutnant von Steinach — historische Skizze, in: Schwäbisches Tagblatt 1944

4 K. L. Hitzfeld, Vom Landstreicher zum Reichsbaron, in: Ortenau 46/1966, S. 128—138

5 H. Hansjakob, Aus meiner Studienzeit. Stuttgart 1910, S. 172

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