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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0403
auf dem Bergvorsprung Gutach-Turm bei Hausach freigelegt wurde. Urkundliche
Belege für die Errichtung des Wach- und Wehrturms auf dem ehemaligen
„Burgbühl" sind bis jetzt noch nicht gefunden worden. Auch über den
Abbruch des Turms ist nichts bekannt. Allem Anschein nach war der Haslacher
Turm ein turmähnliches Steinhaus, eine archetektonische Weiterbildung
des frühmittelalterlichen Burgstalls, der in der Regel aus Wall und hölzernem
Wehrturm bestanden hatte. Daß der Turm auf dem heutigen „Galgenbühl"
wenigstens zeitweise bewohnt war, zeigen die zahlreichen Scherbenfunde aus
dem Mittelalter, die man bei den Grabungsarbeiten fand.

Die Burg Schnellingen (84)

Werner Scheurer

Gemeinde Haslach i. K. (Ortenaukreis), Stadtteil Schnellingen

220 m ü. d. M., auf dem Hofgrundstück des Landwirts Rudolf Pfaff, Am
Schloßberg 16, gelegen.

Am steilen Nordhang des Kinzigtales nur wenige Meter über der Talsohle
stand im Mittelalter die Burg Schnellingen, von der nichts erhalten ist. Das
Vorhandensein von etwa 1 m hohen Mauerresten aus Bruchsteinen mit sehr
hartem Kalkmörtel auf dem Gelände des heutigen Hausgartens, die 1892 von
Wendelin Pfaff abgebrochen wurden, war für Franz Schmider Grund zur Annahme
, daß die Burg „nur an der Stelle des heutigen Hausgartens gestanden
sein kann"1. Man sollte aber den etwas tiefer gelegenen Platz, auf dem das
heutige Wohnhaus steht, nicht aus dem Auge verlieren, wenn man sich die ungefähre
Ausdehnung der kleinen Burg vorstellen will. Möglicherweise stammt
das Bruchstück eines rautenartigen Frieses an der Außenwand der Schnellinger
Kapelle (erbaut 1745), das 1972 freigelegt wurde, von der abgegangenen
Burg.

Die Burg des seit 1293 bekannten Rittergeschlechts von Schnellingen wird
1324 zum erstenmal erwähnt. Damals war das Kloster Gengenbach Lehensherr
über einen Teil der zur Burg gehörenden Güter. Nur eine recht schwache
Vorstellung vom Aussehen der einstigen Burg vermittelt ein Schiedsspruch
vom Jahre 1425, der einen Turm mit „Sprachhuß", „ussern Tor und
Brücke", das andere „Sprachhuß" über dem „Zwingolf" (= Zwinger, Burghof
), ein Backhus, einen Weiher, verschiedene Gärten, darunter einen um den
Brunnen, und Reben aufzählt2.

1440 starb mit Ritter Rudolf von Schnellingen das Geschlecht aus. Weitere Besitzer
waren 1472 Martin von Blumeneck und 1528 Jos Münch von Rosenberg
. 1551 erwarb Graf Friedrich von Fürstenberg das Erbe des Jos Münch.
Im Jahre 1558 war die Burg bereits abgegangen3.

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