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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0408
hat. Dem Hals- und Burggraben sind auf der Nordwest-Seite zwei dicht aufeinanderfolgende
Erdwälle mit Gräben vorgelagert, die wohl erst im ausgehenden
Mittelalter gezogen wurden.

Weitere vorhandene Spuren lassen sich als weitläufiges System der Wasserversorgung
interpretieren, da sie eine konsequente Linienführung aufweisen.

Bau- und Herrschaftsgeschichte

Die ersten Nachrichten über die Herren von Waldstein betreffen Lehen der
Herren von Wolfach bzw. der Grafen von Fürstenberg. So vermachte 1275 Albert
von Waldstein seinen Besitzteil des Berges Eck (Fischerbach) an das Kloster
Alpirsbach. 1303 bestätigen Adelheid (Udilhilt), Gräfin von Fürstenberg,
und ihr Sohn den Verkauf des Gutes Aichberg beim St. Martinshof durch Hug
von Waltstein an dasselbe Kloster. 1318 erscheint Hug von Waltstein als ,,An-
stösser" (Angrenzer) eines von den Ramsteinern neu erworbenen Gebiets in
Fischerbach. An die Erstnennungen reiht sich eine genealogisch aufschlußreiche
, aber noch nicht vollständig erforschte Kette Waldsteiner Namensträger,
die auf die Stammherrschaft im „Zinken" Waldstein bezogen werden können.

Eine weitere Lehensabhängigkeit bestand vom Kloster Gengenbach, das 1353
seinen Teil an der Burg Walstein, am Hofe zu Walstein unter der Burg (heutiger
Name: Franzosenhof) sowie die Rechte an Egnolf von Walstein zu Lehen
gab. Ein ähnlicher Lehensbrief der Fürstenberger über deren „teil ze Walstein
" datiert von 1409. Die relativ späte Erstnennung der Burg Waldstein
(1353) schließt eine Erbauung bereits zu Zeiten Alberts und Hugs von Waldstein
oder früher nicht aus. Wahrscheinlich haben die ersten Waldsteiner auf
Veranlassung ihrer Lehensherrn das Waldgebiet in und über dem Waldsteiner
Tal durch Rodung wirtschaftlich nutzbar gemacht und im Zuge dieser Maßnahme
ihre Burg dort erbaut. Die Herren von Waldstein blieben über 200 Jahre
unangefochten in ihrem abgelegenen und damit geschützten Herrschaftsgebiet
, das mit den in seinen Besitz eingeschlossenen Rechten und Pflichten
(Schirmrecht) offensichtlich ein Auskommen auch langfristig sicherte.

Einige gelungene Besitzerweiterungen ansehnlicher Art (1370 erwarb Andres
von Waltstein das Dorf Bollenbach; 1470 Besitz der Burg Schuttern: Kaspar
von Waldstein) konnten allerdings auf die Dauer nicht gehalten werden.
Weder über die Erbauung noch über die Verödung der Burg Waldstein lassen
die erhaltenen Urkunden genauere Rückschlüsse zu. Konrad von Waldstein
verließ wohl um 1500 seinen Wohnsitz auf Waldstein und kaufte sich im Verwaltungsgebiet
seines Schwagers, des Vogtes Eberhard von Reischach, in
Pforzheim, dann in Bauschlott und Niefern ein. Von dort aus verteidigten
Konrad und sein Sohn Egnolf — dieser errichtete Schloß Bauschlott — erfolgreich
den Waldsteiner Besitz, den die Fürstenberger zunächst hatten einziehen

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