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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0419
und der sogenannte „Batterieturm" als Rest des einstigen Zwingers. Auch der
künstlich angelegte Halsgraben an der Bergseite ist noch deutlich erkennbar.
1966 wurde die Ruine unter der Federführung des Historischen Vereins von
den Hausacher Vereinen in einer viermonatigen „Schloßbergaktion" vom
überwuchernden Baum- und Heckenwuchs befreit und in einen parkähnlichen
Zustand mit einer prächtigen Aussicht auf Stadt und Tal gebracht. Das auf
dem Schloßgelände gefundene Bronzebeil befindet sich im Wolfacher Heimatmuseum
, während ein eisernes Schloß im Landesmuseum von Karlsruhe aufbewahrt
wird.

Über die Gründung, den Ursprung der Burg, kann nichts Genaues gesagt werden
. Allgemein geht man jedoch davon aus, daß zuerst die Kirche in Hausach-
Dorf (Dorfkirche) um das Jahr 1000 als Mittelpunkt der bäuerlichen Markgenossenschaft
Einbach von den Herren von Wolva erbaut wurde. Erst später,
etwa um 1150, wird der Bau der Burg angenommen, in dessen Schutz sich
dann, etwa um 1200, die Gründung der Stadt Hausach vollzogen haben könnte.
(1259 wird Hausach zum ersten Male urkundlich als „Stadt" erwähnt). Neue,
wissenschaftliche Forschungen weisen die Existenz eines Geschlechtes der
„Herren von Husen" als Erbauer der Burg ab. Ebenso haben damit „Udalri-
cus von Husen" (1086), der „Ruotmann von Husen" als Mitbegründer des
Alpirsbacher Klosters (1095) und ein „Berthold von Husen", der in das Kloster
St. Georgen eintrat (1155), nichts mit der Burg im Kinzigtal zu tun, ebenso
der Minnesänger „Friedrich von Husen".

Es wird nun die Meinung vertreten, daß die Erbauer der Hausacher Burg im
weitesten Kreise der Zähringer zu suchen sind. Tatsächlich festigten diese um
die Hälfte des 12. Jahrhunderts vornehmlich durch den Bau von Burgen und
der Gründung von Städten ihre Macht im südwestdeutschen Raum. So wird
angenommen, daß auch die Burg Husen, wie die Schenkenburg im oberen
Kinzigtal, zum Schutz der Silbergruben im Hauserbach bzw. in Wittichen angelegt
wurden. Zu dem galt es, die mittelalterliche Handelsstraße von Straßburg
durch das Kinzigtal - Schiltach nach Rottweil zu schützen. Dies im vermehrten
Maße, als der Weg dann durch das Gutachtal - Hornberg - Reichenbach
- Langenschiltach hinauf zur Baar geführt wurde. Auch befand
sich über Jahrhunderte zu Füßen der Burg eine wichtige Zollstelle (Durchfuhr-,
Floß- und Brückenzölle).

Nach dem Aussterben der Zähringer (1218) ging ihr Besitz zum Teil zunächst
an die Grafen von Urach über und dann an die Grafen von Freiburg (1237).
Aus ihrem Geschlechte stammte die Gräfin Verena, die bei der Hochzeit mit
dem fürstenbergischen Grafen Heinrich II. aus Wolfach (1303) die Burg und
Stadt Husen (Hausach) als Mitgift in die Ehe brachte. Damit ging Hausach
mit seiner Burg für Jahrhunderte in den festen Besitz der Fürstenberger über,
die es aber vorzogen, im Wolfacher Schloß zu residieren, während ihre Vögte
auf der strategisch wichtigen Hausacher Burg wohnten. Über die Größe und

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