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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0426
begrenzen den Bereich des ersten Baus. Von hier aus lassen sich das Gutachtal
und die Mündungsgebiete von Reichenbach, Schwanenbach und Offenbach
trefflich überschauen und die Bewegungen auf Straßen und Wegen kontrollieren.

Es ist noch nicht geklärt, wann die erste Burganlage auf dem Hornberger
Schloßberg erbaut wurde; spätestens muß es nach der Teilung des Herrschaftsgebietes
der Herren von Hornberg um 1200 gewesen sein. Ihre erste
Burg stand auf dem Schloßfelsen in Alt-Hornberg. Hitzfeld vermutet, daß
schon vor der Teilung der älteste Bau auf dem späteren Schloßberg errichtet
wurde. Man kann dieser Annahme folgen, weil die mörtellose Mauerung dafür
spricht und vor allem weil sicher schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
der Raum um Hornberg und Gutach wirtschaftlich für die Herren
auf Alt-Hornberg von großer Bedeutung war. Die strategisch günstige Lage
des Schloßbergs wurde erst mit der Zunahme des Handelsverkehrs und den
damit verbundenen Auseinandersetzungen wichtig, also im 13. und 14. Jahrhundert
. In diesem zeitlichen Rahmen muß man auch den Bau von drei Türmen
sehen, die von den Herren von Hornberg errichtet wurden: den Bergfried
oder Wartturm auf dem Schloßberg, den Turm im Tiefenbach und schließlich
den Turm in Gutach. Diese wehrhaften Anlagen hätten in der Zeit des ungeteilten
Herrschaftsgebietes, als besiedelt und gerodet wurde, keinen Sinn
gehabt. Sie waren erst nötig geworden, als der Handelsverkehr zunahm, das
Reisen unsicher war und Kontrolle und Geleitschutz dem Landesherren etwas
einbrachten. Zumindest die Zeit der Erbauung des Bergfrieds und des Turms
in Gutach sprechen für diese Überlegung.

Vom ältesten Bau beim heutigen Rondell sind nur noch große, behauene
Granitblöcke vorhanden, die ohne Bindemittel zusammengefügt waren. Man
kann annehmen, daß der Unterbau auf der Merian'schen Darstellung von der
ältesten Burg stammt. Den Bau der ältesten Burg verlegt Hitzfeld zu Recht in
die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts; dafür sprechen die Bauweise und die
Tatsache, daß es sich offensichtlich nicht um einen Wehrbau, sondern um einen
herrschaftlichen Wohnbau und Wirtschaftshof für die Lehensgüter im
unteren Reichenbach-, Schwanenbach- und Gutachtal handelte. Die weiteren
Vermutungen über das Aussehen der ersten Burg aufgrund des Merian-Bildes
oder der Hinweis Jäckles, noch im 19. Jahrhundert seien in der Nähe des heutigen
Rondells Reste eines Turmes sichtbar gewesen, sind zu unsicher und entsprechen
nicht dem heutigen Kenntnisstand. Leider wurden die Reste der
1. Burg gegen Ende des 19. Jahrhunderts beseitigt.

Das auf dem Merianstich anstelle des hochmittelalterlichen Burgbaus zu
sehende Gebäude stammt sicher aus der Zeit der Württemberger. 1443 verkaufte
nämlich Konrad aus der Nebenlinie der Herren von Hornberg seine
Besitz- und Herrschaftsrechte an die Grafen von Württemberg. Schon Jahrzehnte
zuvor hatte der Ausverkauf des Hornberger Besitzes begonnen, und
nach 1443 zog alsbald ein württembergischer Untervogt auf, der im alten

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