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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0428
wann ein solch gewaltiger Bau für eine relativ kleine Landesherrschaft überhaupt
nur möglich war. Hitzfeld hat dies überzeugend dargestellt, so daß hier
seine Überlegungen zur Entstehungszeit der Hauptburg folgen sollen.

Um 1200 fand eine erste Teilung der Herrschaft Hornberg statt, wobei die
Herrschaft Triberg und (Neu-)Hornberg entstand. Ursache war sicher nicht
nur die größer gewordene Familie, auch die wirtschaftliche Entwicklung im
Gutachtal und der Gang der Geschichte im allgemeinen mögen dazu beigetragen
haben. Städte entstanden, der Handelsverkehr nahm gewaltig zu und auch
die Bevölkerungszahl stieg. Burkhard von Hornberg erhielt die Herrschaft
Triberg, die Brüder Bruno und Werner Hornberg.

Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gibt es zwei Hornberger Linien,
ausgehend von Friedrich und Bruno, dem Minnesänger. Die Hauptlinie Friedrichs
blieb beim Wappen mit dem grünen Dreiberg, während Brunos Linie einen
schwarzen im Schilde führte. Eine regelrechte neue Lehensteilung fand
nicht statt, man einigte sich auf bestimmte Einkünfte und Anteile an der Herrschaft
, wobei Friedrich als älterem Bruder mehr zufiel als Bruno. Eine gewisse
Wohlhabenheit der Brüder ist daran abzulesen, daß Friedrich 1312 als Besitzer
der Schneeburg auf dem Schönberg bei Freiburg genannt wird und Bruno
1280 als Stifter der Kapelle der Zisterzienserabtei Tennenbach auftritt, die
heute als einziger Überrest des Klosters an der Straße von Sexau nach Ottoschwanden
steht. Jedenfalls scheinen die Hornberger in der Zeit Friedrichs
und Brunos in geordneten Verhältnissen gelebt zu haben, und der Bau einer
neuen Burg mit oder um den Bergfried liegt nahe. Gegen eine spätere Bauzeit
spricht der beginnende Niedergang der Hornberger und der Ausverkauf des
Herrschaftsgebietes. Beides deutet sich unter den Hornbergern der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts an. Wernher von Hornberg schenkt am 6. November
1349 „die bürg genant Schneberg gelegen in Brisgö" und den darunter gelegenen
Hof dem Kloster St. Gallen. Das Stift belehnte ihn wieder mit Burg
und Hof und dazu mit Dorf und Herrschaft Ebringen. Deutlicher wird der
Niedergang bei den Vettern Wernhers, Heinrich und Friedrich. Sie gerieten
durch die Auseinandersetzungen mit den Straßburgern um den Turm in Gutach
in Not, so daß Heinrich 1370 den „Newen Thum" als offenes Haus an Hug
und Johann von Fürstenberg verschrieb.

Die neue Burg aus dem 13. oder frühen 14. Jahrhundert diente der Hauptlinie
der Herren von Hornberg als Residenz. Aber schon 1423 verkaufte sie Brun
Werner von Hornberg mit dem Anteil seines Herrschaftsgebietes an die
Grafen von Württemberg, die ihm bis zur völligen Bezahlung des Kaufpreises
das Schloß Schiltach als Wohnstätte zuwiesen.

Der Bergfried, heute neben dem Pulverturm einziges Relikt aus der Hornberger
bzw. Württemberger Zeit, verdient hier als Wahrzeichen Hornbergs eine
ausführliche Beschreibung.

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