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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0432
1776 wurde der Kommandantenbau noch einmal hergerichtet; denn Carl
Eugen hatte dieses Schlößchen als Wohnsitz für seine erkrankte Schwester
Auguste Elisabeth, Gemahlin des Fürsten Carl Anselm von Thum und Taxis,
ausgesucht. Auguste Elisabeth wohnte bis zu ihrem Tod 1787 im Hornberger
Schloß. Aus dieser Zeit stammen die nach französischer Mode angelegten
Gärten, die auf dem Plan von 1800 zu sehen sind.

1841 erwarb die Aktien-Bierbrauerei-Gesellschaft Hornberg das Schloßgut;
der Kommandantenbau wurde Wohnhaus, im benachbarten Garten entstand
eine Brauerei, und im Pulverturm war die Mälzerei untergebracht. Nach mehreren
Besitzerwechseln kaufte der Hotelier Christian Wälde 1896 das Schloßgut
, führte am Barockschloß zwei Ecktürmchen auf, die später als besonders
typisch barock angesehen wurden, ließ das Brauereigebäude abreißen und ein
großes Schloßhotel erbauen, das heute noch als solches betrieben wird.

1956 kaufte die Stadt Hornberg das Schloßgelände mit den Gebäuden und
richtete im ehemaligen Kommandantenbau und im Schloßhotel Wohnungen
ein. Im Laufe der Zeit verschlechterte sich der Bauzustand so, daß die Wohnungen
geräumt werden mußten. 1976 wurde das Barockschloß abgerissen; es
sollte wieder in gleicher Größe und Form aufgebaut werden.

Sagen:

Die Sagen berichten von einem wegen seiner Härte gefürchteten württembergischen
Amtmann, dessen Geist in einem unterirdischen Gang umgehen muß;
von einem weißen Schloßfräulein, das um einen verborgenen Schatz weiß; von
einer harten und grausamen Prinzessin, die einen Bettler mit ihrer Hundemeute
von der Burg verjagte und zur Strafe in einen Felsen verwandelt wurde.
Am bekanntesten wurde Hornberg durch das ,,Hornberger Schießen", das
sich allerdings in der Geschichte der Stadt nicht mit Sicherheit nachweisen
läßt. Die eine Variante der Sage berichtet:

Einst erwartete man in Hornberg den Besuch des Landesherren. Bürgerschaft
und Magistrat wetteiferten miteinander im Bestreben, den Herzog von
Württemberg gebührend zu empfangen. Das Städtchen war festlich herausgeputzt
und die Kanonen und das Pulver für den Salut gerichtet. Da gab der
Wächter Alarm. Man hatte ihn eigens auf den Schloßturm postiert, um den
nahenden Fürsten auszuspähen. Nach dem ersten Freudenschießen stellte man
aber fest, daß es nur ein Hirte mit seiner Herde war, der so viel Staub aufgewirbelt
hatte. Als das Horn vom Schloßturm zum zweiten Mal ertönte, krachten
die Böller wiederum über das Städtchen. Aber auch in diesem Falle hatten
sich die Hornberger getäuscht. Ein fahrender Händler hatte sie genarrt.
Schließlich nahte der Herzog mit seinem Gefolge. Die Hornberger, die zuvor
im Freudentaumel alles Pulver zur Unzeit verschossen hatten, standen nun an
die Straße und empfingen ihren Landesherren mit kräftigem „Piff-Paff"-
Rufen. Zunächst verärgert über einen solchen Empfang, soll der Herzog später
mit den Hornbergern ein frohes Fest gefeiert haben.

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