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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0445
Das Schloß zu Wolfach: Vordem Umbau (1600).

Repro: J. Mühlan

dem von der Stadt und in deren Besitz bis um 1670, zeigt noch keine Merkmale
, wie sie fast schlagartig nach 1200 entstanden, die Buckelquader. Dagegen
konnte man beim Umbau des Tores 1973 in den Fundamenten Fischgratmauerwerk
, das um 1200 nimmer Mode war, feststellen. Das Kreuzgratgewölbe,
das bei der Tor-Erweiterung zerstört werden mußte, wie auch der niedere
Rundbogen an der Stadtseite waren romanisch, ebenso der Gewölbeträger,
das sagenumwobene ,,Bettelmännle". Auch die Sandsteinfratze, die in der
Schloßstraße eingemauert ist und nach Farbvergleichen mit dem „Bettel-
männle" auch vom Stadttor stammt, ist typisch für eine romanische Arbeit.
Sie erinnert sehr stark an Arbeiten in Alpirsbach, die sogar dem 11. Jahrhundert
schon zugeschrieben werden. Im „Hungerturm", der möglicherweise bei
der ursprünglichen Tiefburg eine Art Bergfried war, konnten Mitglieder des
Historischen Vereins 1977 bei Nachforschungen nach einem bisher unbekannten
Zwischenstockwerk ein romanisches Achteckgewölbe aus Bruchsteinen
feststellen. Bei Kanalisationsarbeiten auf der „Stadt-Seite" kam ein Tongefäß
zu Tage, das von Kennern ins 12. Jahrhundert datiert wird. Eine ganz besondere
Bedeutung für das Alter der planmäßigen Stadt hat auch im Wolfacher
Gewohnheitsrecht des 14. Jahrhunderts die Geldwertung der „Tübinger Pfennige
". Da diese nach 1200 nimmer geprägt wurden, muß das Gewohnheitsrecht
in einer Zeit entstanden sein, als diese Währung noch in Brauch war,
also vor 1200! Wenn man noch in Betracht zieht, daß aus der ersten Hälfte des

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