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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0453
Die Ursache des Verfalls ist unbekannt. Die Burg war Sitz der Herren von
Gippichen (Gypchen). Sie waren zunächst Dienstleute der Herren von Wolva
und danach der Fürstenberger. Der erste namentlich bekannte Angehörige der
Familie ist der Ritter Ulrich von Gippichen (1268). An ein früheres Mitglied
der Familie erinnert eine Grabplatte an der Wolfacher Stadtkirche, die die
Jahreszahl 1233 trägt. Ihr größtes Ansehen erlangten die Herren von Gippichen
unter dem Edelknecht Aulbert II. (gest. um 1450), der den Besitzstand
des Hauses durch Kauf und Lehen beträchtlich vermehrte. Unter seinen Nachfolgern
setzte der Niedergang ein, der zum Verkauf bez. Verpfändung des
ganzen Besitzes führte. Um 1480 starb mit Diepold das Geschlecht aus. Bürger
von Wolfach hatten durch Kauf und Pfandschaft das Ippicher Tal erworben.
1551 löste Graf Friedrich die Pfandschaft Ippichen ein. Seitdem gehört das
Tal Ippichen der fürstenbergischen Herrschaft, die es wohl schon um 1500 in
acht Höfe aufteilte. Diese sind auf Mentzingers Karte von 1655 alle schon eingezeichnet
.

Eine besondere Frage drängt sich auf: Aus welchem Anlaß entstand in diesem
engen Tal, das nur kargen Erwerb und landwirtschaftlichen Nutzen bieten
konnte, eine Burg? Da will ein Steinkreuz Antwort in etwa wenigstens bringen
, das man um 1930 auf dem Gebiet der einstigen Eisenschmelze, dem
„Schmelzegrün" oberhalb von Wolfach fand mit dem Wappen eines späten
Gypichers, der Jahreszahl 1453 und dem Text „Alber von Gypchen, Hauptmann
". Steinkreuze sind meist Zeugen einer Untat, Sühnezeichen. Sollte ein
Gypicher die Aufsicht über die Erzgruben des Hohberg geführt haben, damit
auch über die Schmelzhütte des Hohberger Erzes? Daß er vielleicht zu hart, zu
streng war, so daß man ihn umbrachte? Da wäre auch der Gedanke nicht abwegig
, warum man die Burg am Grundbächle im Ippichen baute. Dort kam ja
das Erz vom Hohberg von der „Erzwäsche" herab. Daraus läßt sich schließen
, daß die Gypicher zum Schutz und zur Aufsicht der Gruben bestellt
waren, und daß die Gruben auf dem Hohberg schon zur Zeit der Herren von
Wolva, also bis ins 13. Jahrh. schon in Betrieb waren, ähnlich in der Zeit wie
die Silbergruben in Wolfach, die Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrh. ihre
Indiz haben mit der Bezeichnung „Silber Wolfacher Gewägs".

Literatur:

F. Disch, Gypchen-Burg, in: Ortenau 21/1934, S. 415—416; H. Fautz, Die Burg Gippichen und
ihre Edelknechte, in: Ortenau 50/1970, S. 322—326; Ders., Die Ritter und Edelknechte von Gippichen
, in: Ortenau 49/1969, S. 194—218.

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