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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0460
war mit Zinnen versehen und trug überdies einen hohen, in Fachwerk ausgeführten
und überdachten Wehrgang. Das gilt auch für ihre dem Städtchen zugewandte
Längsseite, die nach Westen dann an das Steingeschoß eines größeren
Hauses anstieß. Es besaß einen Fachwerkgiebel sowie ein Satteldach und
dürfte als Palas zu Wohnzwecken gedient haben. Das Bild Merians zeigt nur
die Ost- und die Nordseite der Burg; es ist in der Perspektive auch etwas verzeichnet
. So ist der Wehrgang zu groß geraten, und man könnte auch versucht
sein, eine Übereckstellung des Bergfrieds abzulesen, wogegen jedoch die Lage
seiner Reste auf der Burgstelle selber spricht.

Der Merian-Stich erlaubt durchaus eine burgenkundliche Einordnung dieser
Anlage, die als eine typische „Abschnittsburg" gelten kann, welche in der benachbarten
Burg Schilteck bei Schramberg ein vergleichbares Gegenstück besitzt
. Ihr wehrbaulicher Schwerpunkt befand sich in Gestalt des Bergfrieds an
der durch den Graben abgetrennten Bergseite, während der Palas auf der gegenüberliegenden
Talseite stand. Diese Anordnung der Hauptbestandteile einer
Burg war seit dem 13. Jahrhundert allgemein üblich geworden, was auch
für die Spornlage und den rechteckigen Grundriß gilt2. So kann die Entstehung
der Burg Schiltach ganz grob ebenfalls in dieser Phase des Burgenbaues
angesetzt werden, zumal datierbare Funde oder Architekturmerkmale hier
gänzlich fehlen.

Der Weg und der Zugang zur Burg lagen mit Sicherheit nicht, wie immer wieder
behauptet wird, an der durch den Graben und den Bergfried gedeckten

Schiltach", von Matthäus Merlan
(Ausschnitt). Aus: Topographia
Sueviae, 1643. Ansicht der noch mittelalterlichen
Burg von Norden, kurz
vor ihrer Zerstörung.

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