Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0462
Politik muß auch die Begründung von Burg und Stadt Schiltach gestellt werden
, nachdem es als sicher gelten kann, daß sich dieser Ort schon vor 1280 in
teckischer Hand befunden hat10.

Plan der Burgruine Schiltach:

A Halsgraben (mit neuer, holzgedeckter Brücke) — B Schutthügel des ehemaligen
Bergfrieds (heute mit Pavillon) — C Standort des Palas — D Südliche
Umfassungsmauer, mit teilweise erhaltener Quaderverkleidung — E Eingang —
F Burgweg.

Zeichnung: H. Pfau, Schiltach

Das Motiv für eine derartige Gründung ist bis heute aus ihrer topographischen
und verkehrsgeographischen Situation abzulesen: Der Schiltacher Marktplatz
als Kern der Stadt ist zugleich der Punkt, an dem die „Kinzigtalstraße" ihren
Steilanstieg aus dem Tal auf die Hochfläche des oberen Neckars genommen
hat. Bereits 1386 als „Schiltacher steige" genannt", stellte dieses Straßenstück
mit seinen 12—25 °7oigen Steigungen Reisende und Fuhrleute vor besondere
Probleme. So wird aus dem Jahre 1590 berichtet, daß die aus dem Breisgau
und dem Elsaß Wein transportierenden Fuhrmänner in Schiltach gewöhnlich
Rast machten, ihre Last halbierten, um dann erst „über walde zu haudern".
Herbergen, Stallungen und Werkstätten standen hier für die notwendigen
Dienstleistungen bereit, und von den Schiltachern hieß es damals, sie ernährten
sich „mehrerteils" von der „Landstraß, die bei Inen fürget"12. Außerdem
war auch eine herrschaftliche Zollstätte eingerichtet, die ihrerseits schon 1365
erwähnt ist13. Dürfte die „Stadt" Schiltach als eine Art Dienstleistungszentrum
für den Verkehr eingerichtet worden sein, so verkörpert die oberhalb
von ihr erbaute Burg das herrschaftliche Element. Mit ihr hatte sich der Stadtherr
einen standesgemäßen Wohnsitz geschaffen, von ihr aus wurde jedoch
auch das Gemeinwesen zu ihren Füßen beherrscht und militärisch gesichert.

462


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0462