Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0473
schaftlichen Rückhalt bezogen und durch die die Zähringerherrschaft im
Schwarzwald weiter verankert wurde15.

Jede dieser Funktionen hatte sich auch für die Willenburg ergeben, die damit
als ein weiteres Beispiel für eine Burg mit „strategisch-wirtschaftlichen Funktionen
"16 innerhalb der Landesherrschaft der Zähringer gelten kann. Zusammen
mit dem anderen zähringischen Besitz am oberen Neckar ging auch die
Willenburg um 1187 an Adalbert von Teck über, der auf diesen Vorposten am
Schwarzwaldrand nicht verzichten konnte: Von ihm aus wurde der Zugang
von Westen in sein neu geschaffenes Herrschaftsgebiet kontrolliert, und zugleich
wies diese Position in das Kinzigtal hinab. Welche Bedeutung dieser
Raum für die teckische Territorialpolitik gewann, zeigt sich einige Jahrzehnte
später, als die Herzöge ihn durch den Bau der Burgen Schiltach, Klingenburg
und Schilteck (bei Schramberg) sowie die Gründung der Stadt Schiltach in
großem Stil ausgebaut und befestigt haben. Dabei scheint die Willenburg ihre
bisherigen Funktionen an diese Neugründungen abgegeben zu haben, die günstiger
gelegen und nach moderneren Gesichtspunkten errichtet worden waren.
Weitab und in unwirtlicher Höhe gelegen, verlor sie ihre Existenzberechtigung
und wurde womöglich noch im 13. Jahrhundert aufgegeben.

Literatur:

H. Fautz, Die Willenburg, in: Ottenau 21/1934, S. 428—431; Grabungsberichte: F. Schmider, in:
Ortenau 42/1962, S. 158—163; Ders., in: Ortenau 44/1964, S. 178—183; Ders., in: Ortenau
46/1966, S. 140—144; F. Schmider, F. Laib, H. Pfau, in: Ortenau 48/1968, S. 225—232;
F. Laib, H. Pfau, in: Ortenau 51/1971, S. 110—116; H. Harter, Die Willenburg, in: Ortenau
50/1970, S. 274—291; G. Wein, Gutachten über die Willenburg für das Denkmalamt Freiburg
vom 14. 11. 1966 (maschinenschriftl.)

Anmerkungen:

1 Vgl. H. Fautz, Die alten Lagerbücher als Quellen für die Geschichte der Gemeinden Schiltach-
Stadt und Lehengericht, in: Ortenau 33/1953, S. 72—88, hier S. 80; FUB 7, S. 302; Mitteilungen
aus dem Fürstlich-Fürstenbergischen Archiv, Bd. 2, S. 65; Vgl. auch: H. Harter, Die Willenburg
, a.a.O., S. 274, Anm. 2.

2 Vgl. die Grabungsberichte, a.a.O.

3 G. Wein, Gutachten, a.a.O., S. 7.

4 Ebda., S. 6.

5 Jahrringlabor Institut für Botanik Universität Hohenheim, Labornummer 297/80/6, Gutachten
vom 16. 4. 1981. — Das Gutachten wurde vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg,
Außenstelle Freiburg, angefordert und von Herrn Oberkonservator F. Meckes dankenswerterweise
zur Verfügung gestellt.

6 FUB 2, Nr. 513.

7 Vgl. H. Fautz, Die Landstraßen im oberen Kinzigtal, in: Ortenau 45/1965, S. 169—183, hier
S. 170ff.

8 Vgl. dazu die Herrscheritinerare Konrads 11. und Heinrichs III. in den Jahren 1035/36 bzw .
1041, die Straßburg mit Ulm und Regensburg verbinden, so daß ihr Weg durch das Kinzigtal
wahrscheinlich ist; Vgl. dazu: H. Maurer, Der Königshof Rottweil bis zum Ende der staufischen
Zeit, in: Der Rottweiler Königshof. Beiträge aus archäologischer und historischer Sicht.
(Protokoll der Fachtagung des Alemannischen Instituts — Arbeitsgruppe Tübingen — vom
8. 4. 1978 in Rottweil), S. 1—12, hier S. 6.

9 FDA Bd. 1. 1865, S. 40.

10 Vgl. den Beitrag „Burg Schiltach" in diesem Band.

473


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0473