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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0497
Schanzen in Mittelbaden

Thomas Kopp

Es ist sicher kein Zufall, wenn in der Ortenau — Grenzland und von Schwarzwaldflüssen
durchzogen, deren Täler Wege ins Gebirge und zu den Pässen
öffnen — sich zahlreiche Schanzen finden. Ein Fachmann beschreibt diese
Zeugen einer früher üblichen Kriegsführung: „Ein Wall mit einer Brustwehr
und davor ein Graben; vor dem Graben aber hundert Schritt breit ein Holzverhau
, wo man die Baumstämme, mit ihren zugestutzten krackligen Ästen
nach außen gekehrt, gut in der Erde verrammt und durch Astklammern zusammengehängt
hatte; an den gefährdetsten Stellen eine stärkere Schanze (ein
viereckig oder sternförmig aufgeworfenes Erdwerk: Redoute), doppelt gut bewehrt
mit spitzen Pfählen nach außen gekehrt, mit Dorngestrüpp und Fallen.
Bei diesen Schanzen standen niedere Blockhäuser, in denen die Wachen sich
aufhielten und . . . Gelegenheit zum Kochen und Schlafen gegeben war. Die
Wege wurden auf sechs Stunden aufgerissen und absichtlich vernachläßigt,
um den Feind im Anrücken zu hindern. — Bis diese Anlagen fertig waren, waren
aber auch sämtliche Wälder der Umgebung kahl gehauen, und die Bauern
hatten kaum mehr Holz zum Feuern . . .'"

Da Schanzen wie die meisten Burgen Schutzfunktionen zu erfüllen hatten,
dürfte es angebracht sein, als Abschluß des Burgenbandes einen Blick auf die
Schanzen der Ortenau zu werfen. Dabei ist's keineswegs die Freude am Krieg,
die uns veranlaßt, den heimatlichen Zeugen von Kämpfen und Nöten der Vorfahren
nachzugehen. Diese Bauten könnten gar wohl mithelfen, einem die
Schrecken der Gewalt anschaulich vor Augen zu führen.

Vorläufer des Westwalls

Wer offenen Auges durch die Ortenau wandert, trifft öfters auf Reste alter
Befestigungen. Ein Teil derselben ist in ein „Linien-System" unterzubringen,
das über den Schwarzwald hinweg zieht, eine Art Vorläufer des Westwalls.

Eine ältere Linie beginnt am Hochrhein bei Säckingen, führt über die
Hirschlach- und Prechtaler Schanzen in unsern Raum nach Hausach und
dann dem Kniebis zu.

Neben der „Älteren Schwarzwaldlinie" gibt es eine zweite, jüngere. Sie fängt
am Feldberg an, kommt beim „Schänzle" (in der Nähe des Karlsteins) in
unsern Raum, zieht zur Rehhalde, von dort im rechten Winkel abbiegend zum
Hornberger Schloß und das Gutachtal querend über Markgrafenschanze,
Schondelhöhe, Waldhäuslekopf und Liefersberg ins Kinzigtal. Von hier
„läufft nun die Linie auf St. Roman, eine Wallfahrt vor der Linie gelegen"2,

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