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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0502
man „bei der jetzt herrschenden Franzosenfurcht in der Eile Schanzen,
namentlich legte man beim Hohen Weg, wo die Kinzig den Berg berührt, Verhaue
an und hob die Kinzigbrücke ab".6

Ein Bericht von 17107 meldet: „Der Vorplatz Wolfach (von St. Roman aus
betrachtet) schließet zwar auch das Kintzinger Thal, wäre aber nicht Soutenable
(zu halten) bey einem starkh antringenden Feind, weilen das Stättlen rings mit
hohen Bergen umgeben, und mit einer geringen Mauer versehen ..."

Gutach (Schwarzwaldbahn)

„Wohl in keiner Schwarzwaldgemeinde findet man so viele Schanzen- und
Linienreste wie in Gutach."8 Gleich in Gutach-Turm, also im Tal, gab es eine
Schanze, wenigstens weist der Flurname „Schänzle" daraufhin.

Besonders charakteristisch ist eine Anlage auf dem „Höchst", dem höchsten
Punkt der Paßstraße zwischen Elzach-Prechtal und Gutach-Kinzigtal. Die
Redoute liegt auf der Linie, die von der Prechtaler Schanze kommt und über
Büchereck nach Hausach zieht. Sie hatte die „Passage aus dem Brechthaie
observiret".9 In dieser Redoute fand man 1982 Grundmauern und Dachziegel
einer Chartage, eines turmartigen Baues.

Aber auch dieses Werk gewährte im Ernstfalle — Frühjahr 1703 — nicht den
erhofften Schutz!

Die Kniebis-Schanzen

Es wurde schon angedeutet, daß dem Kniebis durch seine Lage bei der Verteidigung
unseres Raumes große Bedeutung zukam. Über den breithingelagerten
Buntsandsteinrücken führt seit altersher die von Straßburg durchs Renchtal
ziehende Straße ins Schwäbische, so daß der Berg gar wohl ein „Angelpunkt
der Freundschaft" zwischen Deutschland und Frankreich sein kann — in
Kriegszeiten aber auch ein wichtiger strategischer Punkt, auf dem sich — bestimmt
nicht durch Zufall — die ältere und jüngere Schwarzwaldlinie der einstigen
Verschanzung trafen.

Zur strategischen Bedeutung des Berges schrieb ein Fachmann schon 1710:
„. . . der Kniebis nun ... ist ein considerabler (beträchtlicher) Posten wegen
der großen Landstraß, aus dem Württembergsch, über Freüdenstat und den
Kniebis und Oppenau auf Oberkirch, undt Straßburg, welche ehemals in
consideration (Betrachtung) gezogen worden, bey den Frantzosen 1690,
... da sie die Durchpassirung allhier möglich und zum leichtesten
erachten . . ."I0

Auf der Schwarzwaldvereinskarte, Blatt Freudenstadt — Kniebis ist in der
Nähe der Zuflucht, beim Roßbühl, eine „Schwedenschanze" eingezeichnet
und nicht weit davon entfernt die „Schwabenschanze", auch „Röschen-

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