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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0081
Stützpunkt, als der sie 1246 ja dann auch berannt worden ist. An sie gleichzeitig
eine Stadt anzuschließen, war aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen
nicht erforderlich, diese Funktion nahm das staufische Haslach wahr.

Anders stellt sich die Situation nach dem Jahr 1246 dar: Das staufische Territorium
war in mehrere Einzelteile zerbrochen, die von ihren jeweiligen Okkupanten
gesichert und wirtschaftlich neu fundiert werden mußten. Das galt besonders
für Konrad von Freiburg und das ihm verbliebene „Husen", das jetzt
inmitten anderer Herrschaftsbereiche recht isoliert erscheint und auch kein
größeres Hinterland besaß. Eine wirtschaftliche Absicherung dieses Besitztums
war jedoch möglich, wenn es aus dem vorbeiziehenden Verkehr Nutzen
zog. Wie wir auch im Falle von Wolfach gesehen haben, stellten das Angebot
von Dienstleistungen und die Erhebung von Zöllen Mittel dar, mit deren Hilfe
eine gewisse Wirtschaftskraft entfaltet werden konnte. Dieses Ziel wiederum
war mit der Errichtung eines Marktes zu erreichen, der direkt an dem gewinnbringenden
Verkehrsweg gelegen war. Ganz in diesem Sinne wurde die Stadt
Hausach ja auch angelegt, mit der Kinzigtalstraße als Achse, so daß der Verkehr
mitten durch sie hindurchziehen mußte — eine Gründungsidee, die den
Plan von Wolfach wiederholt und beiden Städten heute, angesichts der
modernen Variante von Verkehr, so viel Kopfzerbrechen bereitet.

Es ist genau diese Funktion als Verkehrs- und Zollpunkt, die in der Urkunde
von 1259 der Stadt Hausach zuerkannt wird, so daß beides, Topographie und
Ersterwähnung, ihre Gründungsabsicht widerspiegeln. Sie kann also mit
guten Gründen dem Grafen Konrad von Freiburg zugeschrieben werden, auf
den auch die einzige Quelle verweist, aus der dieser Vorgang deutlich wird.
Etwa um das Jahr 1250 dürfte er es gewesen sein, der nach der Inbesitznahme
der Burg direkt unter ihr einen Markt angelegt hat, der dazu dienen sollte, diesem
von den freiburgischen Stammlanden weit entfernten Besitztum eine wirtschaftliche
Grundlage zu geben. Das 725jährige, das die Hausacher diesen
Sommer gefeiert haben, ist dem tatsächlichen Gründungszeitpunkt ihrer Stadt
also wohl sehr nahe gekommen, so daß wir ihr Jubiläum im Nachhinein nur
unterstützen können.

Anmerkungen

1 Vgl. H. Harter, 700 Jahre Schiltach — Schiltach vor 700 Jahren, in: Die Ortenau 61/1981,
S. 71—80.

2 Vgl. dazu: 725 Jahre Stadt unter der Burg. Extrablatt der Hausacher Zeitung, hg. von der
Stadt Hausach, Juni 1984. — 900 Jahre Wolfach. 1084—1984, Festschrift, hg. von der Stadt
Wolfach, Wolfach 1984.

3 Vgl. H. Fautz, Die Schiltacher Stadtbrände, in: Die Ortenau 41/1961, S. 13—43, hier S. 21ff.

4 Die diesbezügliche Urkunde ist im Original nicht mehr erhalten, ihre Bestimmungen sind jedoch
in einer fürstenbergischen Urkunde von 1423 inseriert, vgl. FUB 3, Nr. 157, S. 118.

5 Vgl.: FUB 1, Nr. 619, S. 308; ebda., Nr. 650, S. 334.

6 Vgl. dazu: W. Müller, Stadtgründung und Pfarrei, in: Die Ortenau 61/1981, S. 51—70.

7 Ebda., S. 58f., S. 61 und S. 69f.

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