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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0103
er wuchs zu einem großen Baum heran. Durch die Wunder angezogen, besuchten
die Gläubigen immer am Jahrestag seines Todes das Grab und riefen
den hl. Landelin in den Beschwerden des Leibes und der Seele an.

y£, Martyri scnSinguiijinorbisracäicaböeaonunii
Vkj Terra preclaras cxcito ful'us aquas. ,

Holzstich von 1617 mit Wappen von
Abt Christophorus Heubier (1608-1623).
Aus: Martin Stephan, Historia . . . S.
Landelini, 1621. Einer von zwei bekannten
Abzügen.

Aufn.: A. Strebler

Das spätere Mittelalter und die frühe Neuzeit haben, wie aus den Zeugnissen
der Kunst7 und den barocken Nacherzählungen der Legende8 hervorgeht, die
fromme Geschichte noch ausgestaltet und erweitert. So weiß die lateinische
Vita noch nichts von einer königlichen Herkunft Landelins, wie sie 1506 die
gekrönte Büste großartig kundgibt. Ebenso sind die wilden Tiere, die ohne
Scheu zu ihm kommen und die lautlos stillestehenden Hunde wohl aus der im
selben 12. Jahrhundert im elsässischen Haslach geschriebenen Legende des
Einsiedlers Florentius übernommen. Über die Zahl und das Geschlecht der
Kinder (später: drei Töchter) sowie über den Familienstand der Frau Edulfs ist
sich der erste Erzähler noch nicht im klaren. Auch die (vielleicht von der getrennten
Verehrung der Kopfreliquie im Kloster angeregte) Enthauptung ist
ebenso wie das Todesjahr („640") und der Ochsenkarren an der Landelinsbü-
ste spätere Ausformung.

Unmittelbar nach dem Martertod Landelins, so betont noch einmal die Vita
zu Beginn des dritten Buches, begann schon die Verehrung seines hl. Grabes,
setzte der Zustrom der Gläubigen ein, die auch die Wildnis rodeten, sich (in
Münchweier) ansiedelten und ihren Besitz ausbauten. Die anfangs erwähnten
Räuber zogen sich weiter ins Innere zurück. Nur wenige Jahre später errichte-

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