Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0161
Aus der Geschichte des alten Offenburger Kapuzinerklosters
Michael Friedmann /Nikolaus Harter

Gründung und Bau

Der Kapuzinerorden1 (Ordo Fatrum Minorum Sancti Francisci Capucinorum)
bildet neben den Observanten und Konventualen den dritten Hauptzweig des
Franziskanerordens unter einem selbständigen General. Er entstand zu Beginn
des 16. Jahrhunderts.

Am 3. Juli 1528 erwirkten auf Ansuchen Ludwigs von Fossombrone die
,,Minderbrüder in der Einsiedelei" (der Name „Kapuziner" findet sich erstmals
in einem päpstlichen Breve vom 12. Januar 1535) eine päpstliche Bulle
,,Religionis zelus", durch die ihnen Paul III. gestattete, nicht nur ein Einsiedlerleben
zu führen, die Regel zu beobachten, den Habit mit der langen, spitzzulaufenden
Kapuze zu tragen, zu betteln usw., sondern auch Kleriker und
Laien aufzunehmen sowie den Bart zu tragen. Die Kapuziner haben vor allem
durch seelsorgerische Tätigkeit für die unteren Bevölkerungsschichten und
durch ihre Bemühungen für die Erhaltung und Wiederherstellung der katholischen
Religion gewirkt.

Bis zum Jahre 1574 beschränkte sich der Orden auf Italien. 1581 fand er in der
Schweiz Eingang. Die Schweizer Provinz errichtete in den folgenden Jahren
zunächst 18 Klöster im Elsaß und danach 21 Niederlassungen in Baden, von
denen die 1637 in Offenburg gegründete die zehnte war2.

Während sonst die Initiative zu Gründungen von Kapuzinerklöstern fast
durchweg von Bischöfen, Fürsten und Städten ausging, scheint die Gründung
von Offenburg von den Kapuzinern selbst angeregt worden zu sein. Sie unterhielten
nämlich bereits in Haslach i. K. und Baden-Baden Ordenshäuser.
Gerne hätten sie darum in unserem Raum eine Niederlassung gehabt, um auf
ihren Wanderungen von einem Kloster zum anderen eine Herberge bei Mitbrüdern
vorzufinden. Als apostolische Männer wollten sie auch in Offenburg
die katholische Religion stützen helfen, wo von Straßburg her wie auch von
der Grafschaft Hanau-Lichtenberg und der Herrrschaft Oberkirch, wo die
Reformation Fuß gefaßt hatte, Gefahr drohte3.

Auch die Stadt besaß offenbar ein lebhaftes Interesse an einer Niederlassung
der Kapuziner innerhalb ihrer Mauern. Schon im September 1613 sandten die
Behörden von Offenburg ein Gesuch an das Provinzkapitel, das in Luzern
tagte. Sie baten darum, in Offenburg eine Niederlassung zu gründen4.

161


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0161